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Zum Ausklang der Saison noch schnell.

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Sebastian Vettel wird zur Abwechslung von seinem Boliden im Stich gelassen.

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Abu Dhabi - Als Sebastian Vettel höchstpersönlich am Computer nach dem Grund für den ersten Ausfall in diesem Jahr suchte, tauchte Bernie Ecclestone in der Red-Bull-Box auf. Der Formel-1-Boss nahm den 24-Jährigen großväterlich in den Arm und flüsterte dem sichtlich angefressenen Weltmeister ein paar aufmunternde Worte ins Ohr. Sie waren ein schwacher Trost, schließlich hatte ein Reifenschaden nach wenigen Sekunden nicht nur Vettels Traum vom Abu-Dhabi-Hattrick platzen lassen. Auch Michael Schumachers Rekord von 13 Saisonsiegen aus dem Jahr 2004 ist jetzt außer Reichweite, er kann nur zwölf schaffen.

Die beste Saison der bisherigen Formel-1-Geschichte (auch von Schumacher) wird Vettel ebenfalls nicht mehr überbieten können. Der Rekordweltmeister hatte 2002 84,71 Prozent der möglichen Punkte eingefahren, Vettel könnte es mit einem Sieg beim Saisonfinale am 27. November in Sao Paulo auf 84,0 Prozent bringen. Immerhin hatte er am Samstag mit der 14. Pole-Position den 19 Jahre alten Rekord von Nigel Mansell eingestellt.

Schnelle McLaren

Da 20 andere Fahrer das Ziel am Sonntag erreichten, gab es ein Resultat. Den Sieg sicherte sich zum dritten Mal in diesem Jahr der Brite Lewis Hamilton, der kurioserweise seine Chancen auf die Vize-Weltmeisterschaft einbüßte. Rang zwei in der Gesamtwertung verteidigte sein McLaren-Kollege Jenson Button mit jetzt 255 Punkten erfolgreich, er wurde hinter Ferrari-Pilot Fernando Alonso (245) Dritter. Hamilton war trotzdem "sehr glücklich" und widmete den Erfolg seiner Mutter Carmen zum Geburtstag. Das Mitleid mit Vettel hielt sich wohl in Grenzen.

Der Weltmeister lag nach gutem Start in Führung, als er von der Strecke kreiselte. Über den Boxenfunk beklagte er sofort einen Schaden am rechten Hinterreifen, dennoch vollendete er die erste Runde im Schleichtempo. In der Box verriet bereits der erste Blick auf den Patschen, dass das Rennen für Vettel vorzeitig beendet war. Die Bremstrommel und die Bremsenkühlung waren beschädigt.

Seit dem Motorplatzer 385 Tage zuvor in Südkorea war er 19-mal in Folge angekommen. Vettel: "Schwamm drüber." (red, sid, DER STANDARD Printausgabe, 14. November 2011)