Wien - Das BZÖ hat eine Entscheidung über die Nachfolge der ausgeschiedenen ORF-Stiftungsrätin Huberta Gheneff gefällt. Wie Bündnisobmann Josef Bucher zur APA sagte, wird der bisherige Publikumsrat Alexander Scheer (39) für die Partei in das oberste ORF-Gremium einziehen. Das neue Mitglied wird formal noch von der Regierung bestellt werden. Gheneff hatte Anfang November ihren Rückzug aus Zeitgründen bekanntgegeben.

Der Jurist Scheer sieht sich selbst "als Anwalt der Steuerzahler im Stiftungsrat", wie er sagte. Er werde sich massiv gegen die geplanten Gebührenerhöhungen einsetzen. "Der ORF erhält genug Mittel und ist gefordert, wie es im neuen ORF-Gesetz vorgesehen ist, sparsam zu wirtschaften. Meine Aufgabe ist die Kontrolle der ORF-Führung und zwar unabhängig und jenseits von rot-schwarzen Freundeskreisen", so Scheer.

Er trete für eine mittelfristige Privatisierung des ORF ein. Der ORF müsse "endlich entpolitisiert und dem Würgegriff der Parteien entzogen werden", erklärte der 39-Jährige. Ein weiterer Schwerpunkt ist für ihn die Standortfrage und der öffentlich-rechtliche Auftrag des ORF. Der wiedergewählte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz verdiene aus seiner Sicht "einen Vertrauensvorschuss, er wird aber von mir an seiner Leistung gemessen werden", sagte der Jurist. Laut Bucher wird Scheer seine Tätigkeit bei der nächsten Stiftungsratssitzung am 15. Dezember aufnehmen. (APA)