Peking - Nach dem jüngsten Grubenunglück im Südwesten Chinas ist die Zahl der getöteten Bergarbeiter auf mindestens 30 gestiegen. Nach einer Gasexplosion in einer Kohlengrube in der Provinz Yunnan waren am Samstag noch 13 Kumpel unter Tage eingeschlossen, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Zuvor war von 20 Toten und 23 Eingeschlossenen die Rede gewesen. Für die Vermissten gab es nach Angaben der Rettungskräfte jedoch kaum noch Hoffnung, da die Atemluft unter Tage "dünn" sei. Hunderte Retter setzten die Suche nach den Eingeschlossenen fort.

Xinhua zufolge wurde die Mine illegal betrieben, die Lizenz sei im vergangenen Jahr entzogen worden. Der Chef der chinesischen Behörde für Arbeitssicherheit, Luo Lin, beschrieb die Sicherheitsvorkehrungen in dem Bergwerk als "sehr dürftig". In China kommen jedes Jahr tausende Menschen bei Minenunglücken ums Leben. Im vergangenen Jahr starben nach offiziellen Angaben mehr als 2400 Bergarbeiter. Die tatsächliche Zahl ist wahrscheinlich aber weitaus höher.

Am vergangenen Samstag konnten 45 Kumpel aus einem Bergwerk in der zentralchinesischen Provinz Henan gerettet werden. Sie waren nach einer Explosion eingeschlossen, durch die acht Arbeiter ums Leben kamen. (APA)