Kairo - Mehrere tausend Menschen haben am Freitag in Kairo an einer Demonstration zum Gedenken an die Anfang Oktober getöteten koptischen Christen teilgenommen. Der Zug hielt vor dem koptischen Krankenhaus an und begab sich dann zum Tahrir-Platz, dem Zentrum der Revolte, die im Februar zum Sturz des langjährigen Machthabers Hosni Mubarak führte. Unter den Demonstranten befanden sich zahlreiche Kultur- und Medienschaffende. Einige trugen ägyptische Fahnen und Kreuze, wie die amtliche Nachrichtenagentur Mena meldete.

Tausende koptische Christen hatten am 9. Oktober zunächst friedlich gegen einen Brandanschlag auf eine Kirche in der Region Assuan demonstriert. Später kam es zu schweren Zusammenstößen zwischen Kopten, Muslimen und den Sicherheitskräften. Dabei starben 25 Menschen, die meisten Toten waren Kopten.

Die Kopten sind die größte christliche Glaubensgemeinschaft im Nahen Osten und machen bis zu zehn Prozent der 80 Millionen Einwohner Ägyptens aus. Sie fühlen sich im Alltag oft diskriminiert oder bedroht. (APA)