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Durch einen Gegenüberstellung mit Gemüse (Symbolbild) wurden zwei Diebe in Großbritannien überführt.

Foto: REUTERS/Aly Song

Um zwei Gemüsedieben in Großbritannien ihre Tat nachzuweisen, griff die Polizei zu einer eigentlich üblichen Methode: einer Gegenüberstellung. In diesem Fall wurden aber nicht die Verdächtigen vorgeführt, sondern unter anderem ein Kürbis, Lauch und Kohl nebeneinander gelegt. Die Kleingärtner des Ortes Brampton mussten dann ihr Gemüse identifizieren, berichten britische Medien. Dabei soll etwa ein charakteristischer Streifen auf einem Speisekürbis geholfen haben.

"Extreme Armut" gaben die beiden Diebe als Motiv an. Sie hätten laut Medienberichten niemandem schaden, sondern vielmehr "ihre Familien ernähren wollen". Die Männer im Alter von 44 und 46 Jahren sind arbeitslos und beziehen Sozialleistungen. Trotzdem wurde eine Strafe von insgesamt 105 Pfund (122 Euro) über die beiden verhängt und sie wurden unter Bewährungsauflagen freigelassen.

"Wir hätten ihnen etwas gegeben"

Der Verteidiger Kevin Warboys erzählte zu Beginn des Gerichtsverfahrens, dass einer seiner Mandanten seit einem Autounfall vor 20 Jahren arbeitsunfähig wäre und der andere seit einer Knöchelverletzung nicht mehr arbeiten könne. "Sie müssen sich Tag für Tag durch höchste Armut schleppen", so der Anwalt. Beide Männer wüssten, dass es bei den Anschuldigung nicht um den Wert des Gemüses gehe, sondern um die "Unannehmlichkeiten für Menschen, die die Arbeit auf sich genommen haben, das Gemüse zu züchten", so der Verteidiger. Seine Mandanten würden das bereuen.

Laut der Tageszeitung Daily Mail sagte einer der bestohlenen Kleingärtner: "Wenn die Dieben so hungrig gewesen sind, dann hätten sie uns nur fragen müssen. Wir hätten ihnen ein bisschen etwas gegeben." (red, derStandard.at, 11.11.2011)