Logitech Revue mit GoogleTV erwies sich als kommerzieller Reinfall.

Foto: Logitech

Hoffnungsfrohe Produkt-Launches, die sich dann nicht in entsprechenden Absätzen manifestieren, gibt es in der IT-Branche zuhauf. Nur selten macht aber eines der beteiligten Unternehmen anschließend dem eigenen Ärger dermaßen explizit - und öffentlich - Luft wie nun Logitech.

"Gigantischer Fehler"

So berichtet The Verge von einem aktuellen Informationstag für Analysten und Investoren, bei dem Logitech-CEO Guerrino de Luca klare Worte für die schwachen Absätze der eigenen GoogleTV-Box Revue fand: Das ganze sei ein Fehler in "gigantischem Ausmaß" gewesen, so der Firmenchef. Entsprechend versicherte er, dass man mit dieser Saga zumindest fürs erste vollständig abgeschlossen habe. Der bestehende Lagerbestand solle noch abverkauft werden, Pläne für einen Revue-Nachfolger - oder ein anderes auf GoogleTV-basiertes Gerät - gebe es hingegen keine.

Schuldzuweisung

Man habe große Hoffnungen in Revue gesteckt und sei davon ausgegangen einen echten Verkaufsschlager für das Weihnachtsgeschäft 2010 in der Hand zu haben, dies sei eine grobe Fehleinschätzung gewesen, die - zusammen mit strategischen Fehlern im EMEA-Raum - dem Unternehmen rund 100 Millionen US-Dollar gekostet hätten. Keinen Zweifel lässt de Luca daran, dass die Verantwortung für diesen Reinfall bei Google und dessen "Beta-Software" liege.

Zukunft

So ganz will der Logitech-CEO dann aber GoogleTV doch nicht abschreiben: Er könne sich schon vorstellen, dass dies in Zukunft irgendwann erfolgreich sein könnte, dies gelte aber frühestens für den "Enkel" der aktuellen Softwaregeneration. Bis dahin schaue sich die Entwicklung aber lieber in Ruhe von der Seitenlinie aus  an. (red, derStandard.at, 11.11.11)