Wellington - Sie hätten für ein Brutprogramm gerettet werden sollen, doch ein technisches Problem ließ sie statt dessen zugrunde gehen: In Neuseeland sind 800 von den Umweltbehörden eigens geborgene seltene Schnecken in Gefangenschaft erfroren. Ein Thermostat in einem Kühlraum, in dem die Tiere gehalten wurden, versagte, berichtete die Umweltbehörde am Donnerstag. Die Riesenschnecken der Art Powelliphanta augusta können so groß werden wie eine Männerfaust und gelten als "Sumo-Ringer unter den Schnecken".

Die Schnecken lebten bis 2007 ausschließlich auf einer Bergkette nordöstlich von Westport auf der Südinsel. Umweltschützer sahen ihr Überleben gefährdet, als dort ein Kohlebergwerk geplant wurde. Die Behörde ließ die Exemplare deshalb einsammeln. 4.000 wurden anderswo ausgesetzt, 1.600 kamen in das Brutprogramm in ein Labor der Umweltbehörde in Hokitika südlich von Greymouth.

Temperaturen um Gefrierpunkt

Ein Thermostat sollte die Temperatur in dem Kühlraum auf etwa zehn Grad halten. Es versagte aber, teilte die Behörde mit. Etwa die Hälfte der Schnecken erfror bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. "Wir sind am Boden zerstört", sagte der für die Kühlräume zuständige technische Leiter der Behörde, John Lyall, Radio Neuseeland. Die Mitarbeiter hoffen, den Verlust durch das ansonsten erfolgreiche Brutprogramm in einigen Jahren wettzumachen. (red/APA)