Bukarest - Bei dem Gipfeltreffen der Donauraum-Staaten in Bukarest sagte Außenminister Michael Spindelegger am Montag, dass er für die Donauraumstrategie "bis zum Sommer 2012 erste operationelle Ergebnisse" erwarte. Das makroregionale Projekt, das wirtschaftliche, politische, infrastrukturelle und kulturelle Synergieeffekte in 14 Donauraum-Staaten erzielen will, betrifft 115 Millionen Menschen vom Schwarzwald bis an die Schwarzmeerküste. Es war im Dezember 2010 von der EU-Kommission bewilligt und im Juni 2011 vom Europäischen Rat angenommen worden. Nun beaufsichtigt die Kommission die Umsetzung des Aktionsplans.

Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise sei "die Bündelung von Interessen und die gemeinsame grenzüberschreitende Planung von Investitionen" besonders wichtig, betonte Spindelegger. Zusammen mit Rumänien engagiert sich Österreich dabei besonders im Bereich der Binnenschifffahrt auf der Donau, wobei es vor allem beim Container-Transport Entwicklungspotenzial gebe. Wie auch sein rumänischer Amtskollege Teodor Baconschi betonte Spindelegger auch die damit zusammenhängende Umweltschutzproblematik. Es müsse sichergestellt werden, dass der Ausbau der Donau als Transportweg "nicht auf Kosten des Schutzes des Ökosystems des Flusses und seiner Uferlandschaften geht" , so Spindelegger.

Baconschi kündigte zahlreiche Projekte an. Rumänien will seine Donauhäfen modernisieren, zwei Donaubrücken bauen und ein Institut zur Erforschung des Donaudelta-Ökosystems einrichten. Ein erstes konkretes Projekt wurde von Kroatien und Baden-Württemberg initiiert. Dabei sollen Klein- und Mittelbetriebe durch technologischen Transfer zu einem regionalen Netzwerk zusammengeschlossen werden. (bala/DER STANDARD, Printausgabe, 9.11.2011)