Besonders bei Problemen mit der Stabilität im Bereich des Rumpfes und des Beckens ist der Therapieroboter "IM-hirob" geeignet.

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In einem Verfahren wurde die genaue Anatomie des Pferderückens und die Bewegungen des Tieres analysiert und in den Roboter programmiert.

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Innsbruck - Ein sogenannter Pferde-Roboter soll zukünftig mittels einer Hippotherapie neurologischen Patienten mitunter nach Schlaganfällen, Schädel-Hirn-Traumata oder auch Kindern mit Zerebralparese in ihrer Rehabilitationsphase unterstützen.

Nach Angaben der oberösterreichischen Entwicklungsfirma "intelligent motion" könne dadurch die komplexe dreidimensionale Bewegung des Pferderückens nachempfunden werden. Erstmaligen Einsatz findet der "IM-hirob" an zwölf Patienten im Landeskrankenhaus Hochzirl in Tirol.

Pferd mit über hundert optischen Markern beklebt

"Eigentlich ist es ein Industrieroboter, auf dem ein Pferderücken montiert wurde", erklärte Andreas Mayr, Leiter des Labors für Gang- und Bewegungsanalyse und der Robotik-Abteilung, in einer Aussendung. In einem Verfahren sei die genaue Anatomie des Pferderückens und die Bewegungen des Tieres analysiert und in den Roboter programmiert worden.

Dafür habe man ein Pferd mit über hundert optischen Markern beklebt. Mit speziellen Kameras sei schließlich der Gang des Pferdes aufgezeichnet und mittels eines 3D-Bewegungsanalysesystems ausgewertet worden. Im Anschluss sei dies auf den Roboter übertragen worden.

Mehrere Gangarten und Geschwindigkeiten

Derzeit würde der "IM-hirob" bei zwölf Patienten zwischen 25 und 79 Jahren im Rahmen einer klinischen Studie getestet. Besonders bei Problemen mit der Stabilität im Bereich des Rumpfes und des Beckens sei der Therapieroboter geeignet.

In Einheiten zu je 20 Minuten würden die Patienten auf dem Roboter reiten. Dabei könnten die Therapeuten mehrere Gangarten und Geschwindigkeiten abrufen und ein für die Patienten optimales Bewegungsschema ablaufen lassen. "Wir können jetzt schon positive Effekte registrieren", berichtete Leopold Saltuari, Leiter der Neurologie am Krankenhaus Hochzirl. Viele Patienten berichteten von einem subjektiv leichteren Gehen auf ebenem Boden. (APA)