Hat ein Jahr im BMF ausgefasst: Wolfgang Nolz. Foto: Cremer

Foto: Standard/Matthias Cremer

Wien - Im Finanzministerium ist personalpolitisch einiges los. Kommen und Gehen, könnte man sagen. Manchmal liegt aber auch im Bleiben das Besondere: So kann es Wolfgang Nolz nicht lassen. Der 68-jährige Chef der für Zölle und organisatorische Steuerangelegenheiten zuständigen Sektion IV wurde neuerlich um ein Jahr verlängert. In den vergangenen 20 Jahren ist Experten keine größere Steuerreform in Erinnerung, bei der Nolz nicht federführend dabei gewesen wäre. Nebenbei leitete der Weinkenner auch noch den Beirat für die Vergabe der Lotto-Konzession.

Zudem kümmert er sich auf europäischer Ebene intensiv um fairen Steuerwettbewerb und sitzt der dafür zuständige EU-Arbeitsgruppe ("Code of Conduct") vor. Damit dürfte zumindest fürs Erste die immer wieder kolportierte Zusammenlegung der Nolz-Sektion mit der Steuersektion VI vom Tisch sein. Letztere ist seit dem vorzeitigen Abgang von Heinrich Treer nur interimistisch besetzt: Durch den Generalsekretär des Ressorts, Hans-Georg Kramer, der unter Karl-Heinz Grasser Karriere machte und diese unter Wilhelm Molterer, Josef Pröll und Maria Fekter fortsetzen konnte.

Für den Job der fixen Sektionsleitung gelten Susanne Baumann-Söllner (derzeit im Kabinett und Abteilungsleiterin) sowie Gruppenleiter Stefan Melhardt als qualifizierte und aussichtsreiche Kandidaten. Im Status abeundi befindet sich dagegen Gunther Mayr, Leiter der wichtigen Gruppe Steuerpolitik. Er kehrt zurück an die Universität Wien, an der er die Professur für Finanzrecht von Michael Tanzer übernimmt, der mit Jahresende in Pension gehen wird.

Das Ministerium bereits verlassen hat Martin Hauer, der unter Pröll zum Kabinettschef avanciert war. Er wechselte zu Monatsbeginn als Generalsekretär zur Raiffeisen Holding Niederösterreich-Wien. (as, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8.11.2011)