Wien - Edmund Entacher wird sein gewonnenes Verfahren heute noch begießen und morgen, Dienstag, an seinen Arbeitsplatz als Generalstabschef zurückkehren. Die Entscheidung der Berufungskommission sei für ihn eine persönliche Erleichterung, der Meinungsfreiheit sei zum Durchbruch verholfen worden, sagte er.

"Jetzt werde ich im kleinen Freundeskreis bis heute Abend ein bisschen feiern gehen", so Entacher. Morgen will er dann wieder den Chefposten im Generalstab übernehmen, und zwar bis Februar 2013, wenn sein Fünf-Jahres-Vertrag ausläuft: "Aus heutiger Sicht wird das der Zeitpunkt sein, wo ich gehe."

Dass Norbert Darabos (SPÖ) dann noch Verteidigungsminister sein wird, "nehme ich an", so der Generalstabschef. In den Chor jener, die Darabos' Rücktritt fordern, wollte er sich nicht einreihen. "So spitz möchte ich das nicht sehen. Ich habe vor dieser Affäre immer ein gutes Verhältnis zum Minister gehabt. Ich arbeite professionell, und wenn man korrekt arbeitet, gibt es keinen Grund, warum das nicht funktionieren sollte."

Entspannte Reaktion auf kolportierte Entmachtung

Gelassen zeigte er sich gegenüber kolportierten Plänen zur Entmachtung des Generalstabs. Für eine Einschätzung sei es noch zu früh, und er könne sich nur an die schriftliche Ministerweisung halten, wonach aufgrund des neuen Haushaltsrechts die Geschäftseinteilung überdacht werden soll.

Bei seiner ablehnenden Haltung zum Berufsheer bleibt Entacher, denn sie beruhe auf Zahlen, Daten und Fakten. "Welche Umstände hätten meine Position ändern sollen?", fragte er. (APA)