Aleksandar Petrović und Konstanze Breitebner bei der Präsentation der bisher entwickelten Filmstoffe.

Foto: Witcraft

Ausnahmsweise standen nach der Präsentation die AutorInnen (erste Reihe) der zukünftigen Drehbücher auf der Bühne.

Foto: Witcraft

Im Jahr 2009 suchte die Filmproduktions- und Drehbuchentwicklungsfirma Witcraft zum ersten Mal nach Menschen mit Migrationshintergrund, die Lust am Erzählen haben und ihre Geschichten filmisch verarbeiten wollen. In den vergangenen Monaten bekamen die Nachwuchsautoren Unterstützung und individuelle Beratung, um aus ihren Geschichten filmreifes Material zu machen. Im Wiener Metro Kino wurden letzte Woche die bisher bei "Diverse Geschichten" entwickelten Stoffe durch szenische Lesungen vorgestellt.

Mit "Dieses Weihnachten" wollen Umut Dag und Petra Ladinigg eine Geschichte erzählen wie sie sich vielleicht zigfach gerade in Österreich abspielt: Gülsüm ist ein sechsjähriges Mädchen und von Weihnachten fasziniert. Ihr Problem ist: Ihre Eltern sind aus der Türkei und haben mit Weihnachten gar nichts am Hut. Eine postmigrantische Weihnachtsgeschichte also, die nebenbei von familiären Verwicklungen der eingewanderten und autochthonen ÖsterreicherInnen erzählt.

Mit "Córdoba 1978" konstruiert Catalina Molina eine Liebesgeschichte, die eine Brücke zwischen ihrem Geburtsland und ihrer Heimat spannt. Sie erzählt die Geschichte des Österreichers Emil, der sich während des legendären Fußballmatchs in Córdoba in eine argentinische Frau verliebt. Diese und viele anderen Stoffe warten nun auf ihre filmische Umsetzung.

Nach der Präsentation der spannenden und unterhaltsame Szenen aus den Drehbüchern wurde zur dritten Runde des Projektes aufgerufen: Bis 12. Dezember 2011 können sich AutorInnen mit Migrationshintergrund für das Programm, das von Jänner bis November 2012 laufen wird, bewerben. Angesprochen sind alle Menschen mit Migrationshintergrund, jeden Alters, die Lust am Erzählen haben und ihre Geschichten filmisch verarbeiten möchten. Thematische Vorgaben gibt es nicht. (red, 7. November 2011, daStandrad.at)