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Femen (mehr dazu im Interview mit derStandard.at) beteiligten sich an den Protesten.

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Die Ukrainerinnen haben ihre Kampfzone ausgeweitet.

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Berlusconi als Zielscheibe ihres Spotts.

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Rom - Nachdem die Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi ernsthaft ins Wanken geraten ist, haben tausende Menschen am Samstag in Rom für den Rücktritt des italienischen Regierungschefs demonstriert. "Basta!" war auf den Plakaten der Demonstranten zu lesen, die italienische Fahnen schwenkten. "Berlusconi, geh nach Hause!, skandierten die Demonstranten.

"Fest für die Demokratie" hieß die von der oppositionellen Demokratischen Partei (PD, stärkste Oppositionskraft im italienischen Parlament) organisierte Demonstration, an der sich auch der sozialistische Herausforderer von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, Francois Hollande, und SPD-Chef Sigmar Gabriel beteiligten. Die Demonstration wurde live im Fernsehen übertragen.

Eröffnet wurde die Großkundgebung von Oppositionschef Pierluigi Bersani. Er plädierte für Berlusconis sofortigen Rücktritt, um Italien einen Ausweg aus der Krise zu eröffnen. Die Mitte-Rechts-Regierung habe sich bisher als vollkommen unfähig erwiesen, die akute Schuldenkrise zu meistern. "Italien ist unter Kuratel des Internationalen Währungsfonds gestellt worden. Das ist eine Demütigung, die Italien nicht verdient. Berlusconi muss zurücktreten, damit Italien ein autonomes Kabinett zurückerhält", sagte die Chefin des stärksten italienischen Gewerkschaftsverbands CGIL, Susanna Camusso.

14 Sonderzüge, zwei Schiffe und über 700 Busse brachten Demonstranten aus ganz Italien zur Protestkundgebung. Schärfste Sicherheitsvorkehrungen wurden ergriffen, um einen friedlichen Verlauf der Demonstration zu sichern. Bei einer Großdemonstration gegen die Macht der Finanzmärkte und gegen die Sparpolitik der Regierung Berlusconi war es vor drei Wochen zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Anarchistengruppen hatten Bankfilialen, Geschäfte sowie die Sicherheitskräfte angegriffen und Autos in Brand gesteckt. Dabei waren Schäden in Millionenhöhe entstanden.

Regierungschef Berlusconi steht vor einer entscheidenden Woche, bei der es sich herausstellen wird, ob er noch über die notwendige Mehrheit im Parlament verfügt, um weiter zu regieren. Nächste Woche ist in der Abgeordnetenkammer eine heikle Abstimmung über das Budget geplant. Bei einem ähnlichen Votum im Oktober hatte die Regierung eine schwere Niederlage erlitten.

Kommende Woche stellt sich der Medienzar außerdem im Senat einer Vertrauensabstimmung über das Stabilitätsgesetz zur Eindämmung der Verschuldung. Zwar verfügt der Premier im Senat über eine solidere Mehrheit als in der Abgeordnetenkammer, in der sich mehrere Parlamentarier von der Berlusconi-Partei abgewendet haben. Dem gebeutelten Regierungschef droht jedoch das Aus, sollten ihm weitere Parlamentarier aus seiner Partei den Rücken kehren. (APA)