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Barazite und Junuzovic kommen angerutscht.

Foto: APA/Fohringer

Wien - "So groß die Enttäuschung nach dem 2:2 in Alkmaar war, so sehr bin ich jetzt stolz und freue mich, dass diesmal wir den 0:2-Rückstand aufgeholt haben. Wir haben Werbung für den österreichischen Fußball gemacht", sagte Austria-Trainer Karl Daxbacher, der verriet, dass er in der Pause wie viele andere auch nicht mehr mit dem Punkt gerechnet hatte. Dennoch hat er seinen Spielern das Hinspiel in Erinnerung gerufen: "Was Alkmaar geschafft hat, können wir auch!"

Extralob verabereichte Daxbacher seinem Wechselspieler Michael Liendl: "Ich hatte das Gefühl, dass der eingewechselte Liendl neuen Schwung und eine Leistungssteigerung gebracht hat", meinte Daxbacher, der nach dem Doppelschlag von Manuel Ortlechner und Nacer Barazite innerhalb von 2:22 Minuten hinzufügte: "Obwohl sogar noch ein Sieg möglich gewesen wäre, müssen mit dem Remis zufrieden sein".

Aufstiegschancen

Ein Blick auf die Tabelle der Gruppe G verrät jedoch: das Unentschieden hat die Austria nicht vom Fleck gebracht. Daxbacher und seine Mannen glauben an "eine kleine Aufstiegschance". Es würden aber am 30. November in der Ukraine gegen Tabellenführer Metalist Charkiw und dann am 15. Dezember daheim gegen Malmö FF zwei Siege notwendig sein. "Unser Ziel war es, nach vier Runden noch Chancen zu haben. Wir können es noch aus eigener Kraft schaffen", meinte Sportchef Thomas Parits. "Wir werden alles versuchen", kündigte Daxbacher an und Ortlechner versprach: "Wir werden alles daransetzen. Vor der Pause haben wir zu großen Respekt gehabt, danach haben wir riesige Moral gezeigt und sind dafür belohnt worden." Der Innenverteidiger stufte die zwei 2:2 so ein: "In Alkmaar war es für uns eine gefühlte Niederlage, diesmal ein gefühlter Sieg".

Daxbacher ärgerte sich jedoch etwas über den Handelfer, mit dem man dem Gegner in die Hände gespielt habe. "Ein Elfer zum 0:1 und dann ein Tor aus einem Eckball sollten nicht passieren", bemängelte der 58-Jährige. Georg Margreitter, der den Strafstoß verschuldet hatte, fand die Entscheidung des französischen Referees als falsch. "Mir wurde der Ball aus drei, vier Metern an die Hand geschossen, für mich war der Elfer nicht gerechtfertigt", meinte der Vorarlberger, für den "trotz zweier guter Resultate gegen einen starken Gegner der Druck auf die Austria größer geworden ist". Zweimal zu gewinnen, sei eine schwere Aufgabe.

Lindner ging es gut

Heinz Lindner, der mit Ausnahme des ÖFB-Cups erstmals seit 25. Mai (2:4 gegen Salzburg) wieder in der Startelf gestanden war, zeigte eine tadellose Leistung, war gegen die zwei Tore Alkmaars chancenlos. "Mir ist es ganz gut gegangen", sagte der junge Tormann, der Pascal Grünwald abgelöst hatte. Daxbacher begründete die Rotation so: "Pascal hat in Kapfenberg einen schlechten Tag erwischt, die Angriffe und Verurteilungen gegen ihn waren massiv, da ist es nicht einfach zu spielen. Außerdem hat der zweite Tormann auf seine Chance gewartet."

Die Gäste trauerten natürlich dem Erfolg nach. "Ich bin enttäuscht, wir haben in drei Minuten alles falsch gemacht, unnötig Punkte verschenkt", bilanzierte Jungstar Adam Maher. "AZ gab sicheren Sieg aus der Hand", schrieb das "Algemeen Dagblad" und Coach Gertjan Verbeek, der gegen die Austria mit sechs Zählern gerechnet hatte, sprach diesmal von "zwei verlorenen Punkten" und sagte: "Wir haben dominiert, waren das bessere Team, hatten das Spiel 85 Minuten im Griff, haben aber in zwei Situationen schlecht verteidigt". Er gratulierte der Austria, wie sie nach dem 0:2 zurück ins Spiel gefunden hat, gibt ihr im Aufstiegskampf aber keine Chance: "Metalist gewinnt gegen Austria, wir schlagen Malmö". (red/APA)