Bild nicht mehr verfügbar.

Ex-Boxer mit Nachfolger: Hugh Jackman findet in "Real Steel" zur Verantwortung zurück.

Foto: Disney/DreamWorks II/AP

Der wahre Held dieses Films ist ein Auslaufmodell. Nachdem der nagelneue Import aus Japan bereits nach dem ersten Zweikampf auf dem Schrottplatz landet, finden Charlie (Hugh Jackman) und sein zehnjähriger Sohn Max ebendort ihren neuen Star: Atom ist ein ausrangierter Sparringpartner für jene Hightech-Roboter, die im Ring einander die harten Teile weich klopfen.

Denn in nicht allzu ferner Zukunft kämpfen anstatt echter Männer hochgezüchtete Roboter in den Arenen der Welt, während Konzerne und Fernsehsender mit ihnen das große Geschäft machen. Eine ehrliche Haut wie der raubeinige Ex-Profiboxer Charlie hat da natürlich das Nachsehen, wenn er nicht von seinem Sohn, um den er sich jahrelang nicht gekümmert hat, wieder auf den Weg des Erfolgs zurückgeführt wird und sich seiner moralischen Verantwortung erinnert.

Real Steel basiert auf einer 50er-Jahre-Kurzgeschichte des großartigen Science-Fiction-Autors Richard Matheson, die Regisseur Shawn Levy (Nachts im Museum) zu einer nostalgisch inszenierten Erfolgsstory sowie zu einer rührseligen Vater-Sohn-Geschichte umgebaut hat, in der das gemeinsame Spielzeug die Generationen zusammenführt. Sehenswerte Blechschäden unterbrechen zeitweilig die unhinterfragte Vermenschlichung des tänzelnden Roboters.

Außerdem starten: Aki Kaurismäkis poetische Flüchtlingskomödie Le Havre, die US-Comedians Eddie Murphy und Ben Stiller als Aushilfsgangster, der dritte Teil der Gruselserie Paranormal Activity, die romantische Komödie Zwei an einem Tag mit Anne Hathaway, Volker Sattels Untersuchung deutscher Atomkraftwerke Unter Kontrolle sowie Werner Herzogs sehenswerte 3-D-Doku über die französische Chauvet-Höhle, Die Höhle der vergessenen Träume. (pek/ DER STANDARD, Printausgabe, 3.11.2011)