Hart umkämpfter Videospielmarkt

Foto: Hersteller; Montage

Zum Start jeder neuen Spielkonsolengeneration zerfleischen sich die treuen Fans der jeweiligen Lager darüber, welche Plattform dieses Mal mehr Kunden gewinnen wird. Aber auch aus emotionaler Entfernung ist es interessant zu beobachten, welcher Hersteller sich mit welchen Strategien über die Jahre durchsetzen kann. Ob des zumindest anfänglichen Überfliegers Nintendos Wii hat sich der Fokus auf die Verfolger Xbox 360 und PS3 gerichtet. Seit über sechs Jahren nun ist Sony - gut ein Jahr verspätet ins Rennen gestartet - Microsoft auf den Fersen. Und obwohl das ob des beiderseitig ziemlich ausgegelichenen Erfolgs vielleicht nur noch Prestigesache ist, könnte der schwarze Monolith den einstigen Newcomer den jüngsten Marktzahlen nach doch noch einholen.

Kopf an Kopf

Wie die aktuellen Geschäftsberichte zeigen, lieferte Microsoft bis 30. September 57,6 Millionen Xbox 360 aus, Sony hingegen 55,5 Millionen PlayStation 3. Der Trend geht dabei leicht in Richtung PS3. Laut einem Bericht des Online-Händlers ShopTo "verkaufte" Sony 2011 bislang knapp eine Million Konsolen mehr als Microsoft, wobei die in die Jahre gekommene Wii mittlerweile deutlicher auf Platz 3 zurückgefallen ist. (Insgesamt scheint Nintendo mit über 80 Mio. verkauften Wiis noch längere Zeit außer Reichweite.) Wie die Analysten von VGChartz schreiben, sei die PS3 damit erstmals in Schlagdistanz. Mit einem starken Jahresausklang könnte Sony Microsoft frühestens im Dezember, vermutlich erst im März überholen.

Vorbereitung auf nächste Generation

Für Konsumenten ist die interessant, weil durch den verschärften Wettbewerb bessere Preise und Angebote zu erwarten sind. So kürzte Sony den Startpreis der PS3 bereits Ende August, während Microsoft bereits das ein oder andere Konsolen-Bundle schnürte. Aber auch auf lange Sicht verspricht dies weniger Leerläufe auf beiden Seiten. Wer sich mit Grauen an die Spielarmen Marktstarts der beiden Konsolen erinnert, kann fast annehmen, dass bei derartigen Verhältnissen sich niemand gemächliche Starts von künftigen Konsolen erlauben wird können. Es kommt daher nicht von ungefähr, dass gerüchteweise interne Studios beider Konzerne bereits an der Entwicklung von Games für die nächsten Konsolengeneration arbeiten. Unter Zugzwang bringt dies auch Nintendo, das mit der 2012 kommenden Wii U aufgefordert wird, sich nicht auf den Lorbeeren auszuruhen. (zw)