Fredelsloh - Zum wiederholten Mal haben professionelle Raubgräber auf der Suche nach mittelalterlicher Keramik das Gelände einer historischen Töpferei im niedersächsischen Kreis Northeim geplündert. Die Täter hätten dabei reiche Beute gemacht, sagte Kreisarchäologin Petra Lönne am Mittwoch. Außerdem zerstörten die Raubgräber nach ihren Worten ein Bodendenkmal von herausragender kulturhistorischer Bedeutung.

Vermutlich stießen die Plünderer bei den illegalen Grabungen auf bis zu 800 Jahre alte wertvolle Tongefäße. Die "Hessisch Niedersächsische Allgemeine" berichtete unter Berufung auf Fachleute, Sammler zahlten für gut erhaltene Stücke bis zu 1.000 Euro.

Die historische Töpferei gehörte zur sogenannten "Wüstung Bengerode", die im Jahr 1139 erstmals urkundlich erwähnt wurde - "Wüstung" bezeichnet einen ehemals besiedelten Ort, der aus historischen Quellen bekannt ist, aber bereits vor der Neuzeit aufgegeben wurde. In der Töpferei wurden etwa 200 Jahre lang hochwertige wasserdichte Töpferwaren hergestellt, die bis nach Russland und Skandinavien verkauft wurden. Raubgräber waren in den vergangenen Jahren auf dem Areal schon mindestens fünfmal aktiv, berichtete die Kreisarchäologin. (APA/red)