Juba - Im Kampf gegen Rebellen hat der Südsudan die Vereinten Nationen um mehr militärische Unterstützung gebeten. "Wir tun alles, was wir können, um unsere Zivilisten und unsere Grenzen zu schützen", sagte südsudanesische Informationsminister Barnaba Marial Benjamin am Dienstag. Die UN-Mission im Südsudan (UNMISS) sei aber ebenso dafür verantwortlich und müsse ihre Kräfte dort einsetzen, wo Zivilisten von Rebellen getötet würden, sagte er. Demnach sind Japan und Südkorea bereit, Truppen für den Südsudan zu stellen, der seit Anfang Juli unabhängig ist.

Derweil geht das südsudanesische Militär von einem Angriff von 500 bis 700 Rebellen in den kommenden Tagen aus. Armee-Sprecher Philip Aguer sagte unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse, Rebellenbewegungen seien in der Region des Oberen Nil beobachtet worden. Der Südsudan wirft der sudanesischen Regierung in Khartum vor, Rebellen zu trainieren und in die Grenzregion zwischen beiden Ländern zu bringen, um die Lage dort zu destabilisieren.

Die von Hollywood-Star George Clooney unterstützte Organisation Enough Project berichtete in diesem Zusammenhang unter Berufung auf Augenzeugen von Tötungen und Vergewaltigungen durch Rebellen und Soldaten in Sudans südlichem Bundesstaat Blauer Nil. Omer Ismail, Forscher bei Enough Project, sagte, es gebe ein "dringendes Bedürfnis" für Hilfseinsätze zur Unterstützung der Opfer von Gewalt durch die sudanesische Regierung. Nach Angaben des UN-Flüchtlingskommissariats flohen seit dem Beginn der Unruhen im Blauen Nil rund 28.700 Menschen über die Grenze nach Äthiopien.

Bereits am Montag war es zu schweren Auseinandersetzungen im sudanesischen Bundesstaat Süd-Kordofan gekommen. "Mehrere hundert" Rebellen seien ums Leben gekommen, als ihr Angriff auf die Stadt Teludi von der sudanesischen Armee zurückgeschlagen worden sei, sagte der Gouverneur von Süd-Kordofan, Ahmed Harun. Süd-Kordofan verblieb nach der Unabhängigkeitserklärung des Südsudan im Juli unter der Kontrolle Khartums. Es ist der einzige Bundesstaat des Sudan, in dem Erdöl gefördert wird.  (APA)