An Zeiten, als Subkultur noch Politbedeutung im Sinne von utopischer Gesellschaftskritik hatte, erinnert Up To Nothing - Aufruhr im Mozartdorf. Von Anfang bis Mitte der 1980er suchte der Verein Arge Rainberg nach dem lokalen Strand, der für Spontis bekanntlich unter dem Pflaster liegt. Veteranen der Bewegung sowie Expolitiker haben die Filmemacher (Hermann Peseckas, Piet Six und Markus Grüner-Musil) zu Wortspenden gebeten, ihre Anekdoten werden mit Archivmaterial unterlegt. So tragen "Bunte Demo" oder die Störung einer Brandauer-TV-Sendung zur alternativen Mythenbildung bei und lassen sie sich als Geburtshilfe für aktuelle Initiativen interpretieren. Der Film streift Themen wie die Verfasstheit des studentischen Protestmilieus oder die Vorgeschichte der Bewegung leider eher nur am Rande. Und gar nicht die Konsequenzen von deren Institutionalisierung: nämlich das Entstehen braver Kulturstätten, mit denen sich diverse Parteien schmücken können. Ob dies die zentrale Bedeutung der Arge Rainberg für die Gegenwart ist, konnte wohl auch deshalb nicht näher hinterfragt werden, da einer der Regisseure heute als Leiter des "Nachfolgevereins" Arge Nonntal arbeitet (und diese als Koproduzent des Streifens fungiert): Reflexion und Selbstkritik können da übrigbleiben. (dog, DER STANDARD/Printausgabe 2. November 2011)