Baden - Ein möglicher Betrug bei einer Internetpokerrunde beschäftigt derzeit niederösterreichische Kriminalisten. In den Fall involviert sind nach Angaben der Stadtpolizei Baden vom Montag ein Wiener und ein Schweizer als mutmaßliche Opfer sowie ein in England lebender deutscher Staatsbürger als Täter. Ermittlungen seien nunmehr gegen alle drei Spieler im Gang.

Der Wiener und der Schweizer hatten am vergangenen Donnerstag in den frühen Morgenstunden angezeigt, bei einer Pokerrunde auf einer Internetplattform von dem Deutschen betrogen worden zu sein. Der dermaßen Beschuldigte habe demnach einen "Trojaner" auf ihren Computern installiert, wodurch er die Möglichkeit gehabt hätte, ihre Karten zu sehen und somit das Spiel zu beeinflussen. Der Schweizer hätte dadurch in den vergangenen Wochen 350.000 US-Dollar (247.175 Euro), der Wiener 40.000 US-Dollar (28.249 Euro) an den Mann verloren.

Zum Geständnis gezwungen?

Weil sich alle drei wegen der laufenden Poker-EM in Baden bei Wien aufhielten, suchten die mutmaßlichen Opfer den Deutschen in dessen Hotelzimmer auf "und setzten ihn dort unter Druck, ein Geständnis abzulegen", so die Stadtpolizei. Der so Genötigte habe die Betrügereien dann auch zugegeben. Vor den Beamten habe der Deutsche jedoch widerrufen und zu Protokoll gegeben, von den beiden anderen Pokerspielern zu dem Geständnis gezwungen worden zu sein.

Über Weisung des zuständigen Staatsanwaltes wurden die Computer und Handys der drei in den Fall involvierten Personen dem Landeskriminalamt NÖ zur Untersuchung durch Spezialisten übermittelt. Ermittlungen würden außerdem wegen des Verdachts des Internetbetrugs gegen den Deutschen bzw. der Nötigung und Freiheitsentziehung gegen den Wiener und den Schweizer laufen, so die Stadtpolizei Baden. (APA)