Der Fabia ist und bleibt ein unauffälliges Auto mit ausgeprägten inneren Werten. Und der Preis ist auch ziemlich okay.

Foto: Stockinger

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Skoda

Grafik: DER STANDARD

Greenline. Das steht bei Skoda für: erraten, besonders sparsame Modelle. Dahinter versteckt sich ein Maßnahmenpaket, das praktisch ident ist mit dem, was VW unter Blue Motion betreibt. Darunter fallen unter anderem: ab der dritten länger übersetztes 5-Gang-Getriebe, Bremsenergie-Rekuperation, Schaltpunktanzeige, Start-Stopp-Funktion, tiefer gelegtes Fahrwerk, Aerodynamik-Feinschliff.

Und wie wirkt sich das im konkreten Fall, dem Fabia 1,2 TDI Greenline, aus? Der STANDARD-üblich vorwiegend innerstädtisch und auf Autobahnen erfahrene Testverbrauch lag bei knapp über vier Litern auf 100 km, Respekt. Jene Klientel, die Skoda mit dem Sparmodell besonders im Fokus hat, kommt bestimmt auf noch deutlich bessere Werte, dieser Fabia ist also tatsächlich voll und ganz auf grüner Linie.

Nach unserem Geschmack kommt allerdings der Fahrspaß ein wenig zu kurz. Nein, nein, der schnurrende 3-Zylinder-TDI mit seinen 77 PS und 180 Nm werkt in der Stadt eh ganz tüchtig, da geht's durchaus flott zur Sache. Nur, im höheren Tempobereich, da legt der Fabia ein leicht verschlafenes Gebaren an den Tag, er spart also auch bei der Spritzigkeit. Außerdem, so schien es uns, sind zweiter und dritter Gang nicht ganz optimal aufeinander abgestimmt.

Das wird aber die Zielgruppe kaum stören, zumal Fahrwerk und Handling völlig in Ordnung sind. Gibt in der Konzern-Kleinwagenfamilie der Seat Ibiza den Sportler, der Polo den Allrounder, dann der Fabia den Komfortablen.

Vom Erscheinungsbild her ist der Dauerläufer Fabia eines der biedersten Autos der Klasse, sachlich und nüchtern bis zum Abwinken. In der Sachlichkeit liegt aber auch einer der großen Pluspunkte dieses Autos, das nun produkt- zyklisch schon etwas in die Jahre gekommen ist. Abgesehen von der tadellosen Verarbeitungsqualität fällt auf: überall Ablagen in unterschiedlichsten Dimensionen, sogar ein zweites Handschuhfach über dem ersten geht sich aus. Der Kofferraum fasst brave 315 Liter, Haken links und rechts laden zum Einhängen von (Ruck-)Sackerln ein, anderen Krimskrams deponiert man in der kleine Halbkreisplastikbucht, enorm durchdachtes Raumkonzept. Das "Da passt alles"-Prinzip setzt sich bei Sitzen und Ergonomie fort, alles befindet sich am rechten Ort. (Andreas Stockinger/DER STANARD/Automobil/28.10.211)