Berlin/Luxemburg - Die führenden Ratingagenturen haben nach dem EU-Gipfel die Bonität des Euro-Rettungsfonds EFSF bestätigt. Der Fonds, der Hilfen von bis zu 440 Milliarden Euro vergeben kann, erhielt weiter die Bestnote "AAA". Das teilte der EFSF am Samstag in Luxemburg mit. Moody's, Standard & Poor's und Fitch hätten den Fonds auf Basis der Beschlüsse des Gipfels mit "AAA" bewertet. Sie bestätigten damit frühere Aussichten.

Mit einem sogenannten Hebel soll die EFSF-Schlagkraft auf eine Billion Euro vervielfacht werden, indem ein Teil der Anleihen notleidender Staaten von dem Fonds gegen Ausfall versichert wird.

Die Bestbenotung ist Voraussetzung dafür, dass der Fonds mit der größtmöglichen Schlagkraft arbeiten kann. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte in ihrer Regierungserklärung am Mittwoch von einem Schutzwall für den Euro gesprochen, der Ansteckungsgefahren für andere hoch verschuldete Euro-Länder verhindern soll.

EFSF-Chef Klaus Regling betonte, die Bestätigung der höchsten Kreditwürdigkeit zeige "das Vertrauen in die Strategie der Euro-Zone, um die Finanzstabilität wieder herzustellen". Regling sagte aber auch, dass die europäische Schuldenkrise noch zwei oder drei Jahre andauern könnte. Auch danach seien nicht "alle Probleme dieser Welt" überwunden, warnte er am Samstag bei einer
Diskussion in der Tsinghua-Universität in Peking, wie die Nachrichtenagentur Dow Jones berichtete.

Längerfristige Herausforderungen seien etwa der strukturelle Wandel der Finanzmärkte und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit einiger Länder. "Staatsanleihen, die über Jahrzehnte oder Jahrhunderte die vorrangige risikofreie Anleihe waren, könnten diesen Status verlieren, nicht nur in Europa, sondern auch in anderen Ländern", sagte Regling. (APA)