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Die sogenannten Designerdrogen haben sich auch bereits in den Herkunfts- und Transitländern von Opiaten etabliert.

Foto: EPA/BARBARA WALTON

Wien - In Europa, speziell in Skandinavien und im angelsächsischen Bereich, gibt es seit langem einen relativ hohen Konsum an illegalen Aufputschmitteln, wozu auch Amphetamin und Methamphetamin gehören.

Zumindest schon einmal eingenommen haben solche Substanzen etwa zwölf Millionen Menschen in Europa - 3,7 Prozent der europäischen Erwachsenen. Der Konsum innerhalb der voran gegangenen zwölf Monate liegt bei etwa zwei Millionen Menschen (0,6 Prozent), das ist insgesamt ein Sechstel der Personen mit Amphetaminerfahrung.

"Küchenlabor"

Mit dem Drogen-Geschäft aus dem "Küchenlabor" samt Verkauf sozusagen gleich nebenan, hat sich eine Industrie entwickelt, die jener von Kokain und Heroin ähnelt, inklusive Schmuggel.

Die Herstellung synthetischer Drogen ist nicht zuletzt deshalb so schwer zu kontrollieren, da die Vorläufersubstanzen an sich völlig legal sind und unter anderem in der pharmazeutischen Industrie Verwendung finden. Beispiele: Ephedrin und Pseudoephedrin, die zur Produktion von Methamphetaminen abgezweigt werden.

Ausweitung der "Geschäftstätigkeit"

Die sogenannten Designerdrogen haben sich auch in Herkunfts- und Transitländern von Opiaten etabliert, wie der Direktor des UNO Büros für illegale Drogen und organisierte Kriminalität (UNODC), Juri Fedotow, vor kurzem erläuterte.

Synthetische Drogen spielen auch in Mexiko, Westafrika und im Iran eine Rolle - Länder und Regionen, durch die Routen für den Schmuggel "traditioneller" Suchtgifte wie Kokain und Heroin führen. Laut den UNO-Experten sind das starke Indizien dafür, dass die internationalen Drogenorganisationen ihre Geschäftstätigkeit ausgeweitet haben.

Sorgenregion Südostasien

Eine der neuen Sorgenregionen des UNODC ist Südostasien. Hier hat sich die Menge der sichergestellten Methamphetamin-Tabletten von 32 Millionen im Jahr 2008 auf 133 Millionen im Jahr 2010 erhöht.

Die aufputschenden Pillen - sie führen zu schweren gesundheitlichen Schäden und sind in ihrer Wirkung stärker als Amphetamine - finden offenbar auch in Europa immer mehr Verbreitung: Laut dem UNODC-Bericht gibt es Hinweise, dass sie in einigen Regionen nach und nach Amphetamine ersetzen. (APA)