Eine klassische Linienführung und eine ehrliche Haut: Darunter wummern sechs Zylinder und 303 PS. Hyundai lässt sich beim Coupé nicht lumpen, Genesis sein Name.

Foto: Heribert Corn

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Hyundai

Grafik: DER STANDARD

Man würde das von Hyundai so nicht erwarten, und darum ist dieses Coupé auch tatsächlich ein Überraschung. Der Genesis ist eine durchaus gelungene Interpretation eines klassischen Themas. Um es geradeheraus zu sagen: Schaut gut aus. Und weiter in der Überraschung: Geht auch richtig gut. Richtig, richtig gut. Immerhin sind hier sechs Zylinder mit einem Hubraum von 3,8 Liter verbaut, die hört man auch schnauben und schnaufen, ganz wie es sein soll.

Nicht dass man das Hyundai gar nicht zugetraut hätte, aber die Marke ist sonst doch sehr auf der braven, fast auf der biederen Seite unterwegs. Anständig. Und jetzt: rotzig frech, ungestüm, herausfordernd. Ein bisschen halbstark.

Klare Optik: ein knackiger Hintern, kein Firlefanz.
Foto: Heribert Corn

Die Ambitionen sind aber ernst gemeint: Frontmotor und Heckantrieb, eine straffe Fahrwerksabstimmung, ausreichend Leistung: 303 PS sind eine Ansage. Die Sechsstufenautomatik ist ebenfalls nicht auf Gemütlichkeit ausgelegt, sie reagiert auf kleine Andeutungen des Fahrers oder der Fahrerin, da wird gleich zurückgeschaltet und ganz tief Luft geholt. Wer selber schalten will, tut dies an der betont sportlichen Schaltwippe.

Den Genesis Coupé gibt es auch in einer zivileren Fassung mit zwei Litern Hubraum, einem Turbolader und 213 PS, auch nicht schlecht.

Die Innenausstattung ist nüchtern gehalten, irgendwo muss man ja sparen, immerhin kommt auch dieser Hyundai mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis daher. Ab 35.000 Euro bekommt man einen komplett ausgestatteten Sportwagen, mit 40.000 Euro ist man beim Sechszylinder dabei. Dafür bekommt man einen Hyundai. Oder ein schnelles Coupé. (Michael Völker/DER STANDARD/Automobil/21.10.2011)