Washington/Zürich - Eine zivilrechtliche Einigung um mehrere tausend Steuersünder und elf Schweizer Banken, darunter Credit Suisse, ist laut Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg greifbar nahe. Wie berichtet, hat es in den vergangenen Wochen offizielle Verhandlungen zwischen der Schweiz und den USA um die Beilegung des Steuerstreits gegeben. Die USA werfen den Schweizer Banken vor, US-Staatsbürgern bei der Steuerhinterziehung geholfen zu haben. Nach aktuellen Informationen sollen die Schweizer Geldhäuser nun mehrere Milliarden Dollar zahlen und Daten tausender weiterer Steuersünder an die Behörden übergeben, um die Ansprüche der US-Behörden zu befriedigen.

Die aktuelle Einigung könnte aber mehr Institute treffen, als jene elf Banken, gegen die in den USA strafrechtliche Untersuchungen laufen. Diesen drohen noch weitere Strafzahlungen. Schweizer Spitzenpolitiker hatten in den vergangenen Wochen immer wieder betont, man wolle eine allumfassende Lösung für das Schweizer Bankensystem erreichen.

Dabei sollen Geldzahlungen nicht die einzige Kompensation für die US-Behörden bleiben. Zwar hat die Schweiz bei vergangenen Einigungen mit Deutschland oder Großbritannien Kundendaten nicht offengelegt. Bei den Verhandlungen mit den USA hingegen sollen 5000 bis 10.000 Kundendaten geöffnet werden, zitiert Bloomberg Involvierte. Die Schweizer Großbank UBS, die 2009 eine Zahlung über 780 Millionen Dollar leistete, übergab den USA in den vergangenen Jahren insgesamt 4700 Kontodaten. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 25.10.2011)