Nokia-Chef Stephen Elop und Microsoft-Chef Steve Ballmer

Am vergangenen Donnerstag veröffentlichte der Handy-Weltmarktführer seine Geschäftszahlen. Nokia steckt weiter in den roten Zahlen fest. Im dritten Quartal fiel ein Verlust von 68 Mio. Euro an, im Vergleich zu 529 Mio. Euro Gewinn vor einem Jahr. Der Umsatz sank um 13 Prozent auf 8,98 Mrd. Euro.

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Microsoft soll Nokia aus der Krise führen. Das Betriebssystem Windows Phone 7.5 (WP7) wird künftig auf Nokia-Smartphones laufen und so den Abstieg des Handybauers zum bedeutungslosen Massenhersteller verhindern. Erste WP7-Geräte wird Nokia auf seiner Hausmesse "Nokia World" in London vorstellen. Diese startet am 26. Oktober. Als fix gilt die Vorstellung des Nokia 800.

Im oberen Preissegment

Microsoft war mit seinen ersten Windows Phones zunächst im oberen Preissegment an den Start gegangen und hatte den Hardware-Partnern hohe Ausstattungsauflagen gemacht.
Diese Auflagen will man nun lockern, um den Markt mit günstigeren Geräten zu versorgen. "Es gibt einen neuen Satz von Spezifikationen, der den Herstellern den Bau günstigerer Hardware ermöglicht", kündigte Achim Berg, der für WP7 zuständige Manager von Microsoft, Ende September in einem Interview mit dem Handelsblatt an.

Neue Partner

Zusätzlich hat Microsoft bereits weitere Hardware-Partner in sein Boot geholt. So bieten auch Acer und der chinesische Hersteller ZTE Smartphones mit Windows Phone 7 an. Mit den neuen Partnern will sich Microsoft auch weitere Märkte erschließen. "Wir wollen mit einer aggressiven Preisstrategie wachsen", so Berg.

Schaden für Nokia

Diese neuen Spezifikationen könnten einen Schaden bei Nokia anrichten. Denn neben der scharfen Konkurrenz durch Apple- und Android-Smartphones könnten billige WP7-Geräte dem Handy-Hersteller weitere Marktanteile kosten und für weiteres Ungemach sorgen.

ZTE konnte mit günstigen Android-Smartphone Verkaufserfolge landen

Der chinesische Hersteller ZTE bringt in den kommende Wochen ein WP7-Gerät auf den Markt, das nicht über alle von Microsoft "vorgeschriebenen" Spezifikationen, im Speicherbereich, verfügt. Das "ZTE Tania" unterstützt HSPA+, verfügt über einen TFT-Multi-Touchscreen der Größe 4,3 Zoll mit 800x480 Pixel WVGA-Auflösung, sowie einen Prozessor mit 1GHz Taktfrequenz und 3D-Beschleunigung. Das Smartphone ist zudem mit 512MB Cache, 4GB Flash Memory, einer Autofocus-Kamera mit 5-Megapixel-Bildauflösung, WLAN und A-GPS ausgestattet. Der Preis soll bei rund 200 Euro liegen.
ZTE konnte mit günstigen Android-Smartphone Verkaufserfolge landen. (sum)