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Anonymous will anonyme Kinderporno-Konsumenten demaskieren

Foto: APA/dpa

Die Internetaktivisten-Gruppierung Anonymous zeigt mit ihren teils schwer umstrittenen Aktionen Schwachstellen bei IT-Infrastrukturen und Mängel beim Datenschutz auf. Eines ihrer jüngsten Projekte zielt nun ganz spezifisch auf die Verfolgung von Kriminellen ab. Wie der Branchenblog Gawker berichtet, haben es sich Hacker der Bewegung zur Aufgabe gemacht, im Internet verdeckt agierende Kinderporno-Ringe zu zerschlagen.

Dark Net

Seit Oktober arbeiten Anonymous-Mitglieder im Rahmen der Operation "OpDarkNet" daran, die Drahtzieher genauso wie Kinderporno-Konsumenten zu demaskieren. Hunderte User teilen und konsumieren durch IP-Adressen-Verschleierungsdienste anonym Kinderpornos und unterhalten sich in verschlossenen Internetforen über ihre Vorlieben. Möglich ist dies, weil Anonymisierungsdienste wie TOR Internet-Anwendern die Chance geben, verdeckt im Netz zu agieren und sogar eine Art Unterwelt, getauft "Dark Net" aufzubauen. Was eigentlich dazu gedacht war, um frei von jeder staatlichen Kontrolle surfen zu können, wird auch von Cyber-Kriminellen gerne genutzt.

Infiltrierung

Die von Kinderporno-Ringen genutzten Bereiche des "Dark Nets" versuchen die Hacker nun zu infiltrieren und die wahren Identitäten der Nutzer aufzudecken. Unter anderem sei es bereits gelungen, in das "members-only" Board von "Lolita City", einer gigantischen Kinderporno-Plattform, einzudringen und die Usernamen von 1.500 Mitgliedern zu veröffentlichen. Zudem habe man den Web-Host von Lolita City, Freedom Hosting, zum Absturz gebracht.

Hunderte Gigabyte Kinderpornos im Netz

Laut einem Anonymous-Sprecher würden Portale wie Lolita City über 100 GB an kinderpornografischem Material umfassen. Die Betreiber von Freedom Hosting würden dies offen unterstützen und es Pädophilen ermöglichen, anonym im Web ihrem Trieb nachzugehen. Damit erlaube man bewusst den Missbrauch von Kindern, weshalb Freedem Hosting aktuell das primäre Ziel der OpDarkNet-Aktion sei. Um die Aufmerksamkeit auf das Problem zu lenken und in der Hoffnung, potentere Ressourcen anzapfen zu können, habe sich Anonymous deshalb nun an die Medien gewandt. (zw)