Ganz oben auf der Wunschliste für Umbauarbeiten steht unter anderem die Neugestaltung des Sanitärbereichs.

Foto: Bau Fair!

Daher fordert die Bundesinnung Bau neuerlich einen Sanierungsscheck als Anstoßfinanzierung für die seniorengerechte Adaptierung von Wohnungen und Einfamilienhäusern. "Mit der Realisierung von mehr Barrierefreiheit schlagen wir drei Fliegen mit einer Klappe", so Bundesinnungsmeister Hans-Werner Frömmel. "Wir erfüllen die Wünsche der SeniorInnen, kurbeln die Bauwirtschaft an und entlasten die Sozialbudgets des Bundes, der Länder und Gemeinden."

63 Prozent der Bestandswohnungen nicht barrierefrei

In der Studie zu seniorengerechter Wohnversorgung nennen vier von fünf Befragten die vertraute Umgebung und die höhere Lebensqualität als Hauptmotive für Umbaumaßnahmen. Jeder zweite der Generation 40+ möchte bei Pflegebedürftigkeit in höherem Alter zu Hause gepflegt werden. Allerdings ist bei 63 Prozent der Probanden das aktuelle Wohnumfeld nicht barrierefrei. Ganz oben auf der Wunschliste für Umbauarbeiten stehen die Neugestaltung des Sanitärbereichs, die rollstuhlgerechte Verbreiterung der Türen, der Einbau eines Treppenlifts, eine barrierefreie Küche und der Ein- oder Anbau eines Aufzugs.

Förderung und Steueranreize wichtige Motivation

Für die notwendigen Arbeiten sind jeweils ein Drittel der Befragten bereit bis zu 5.000 beziehungsweise 5.000 bis 10.000 Euro aufzuwenden, 23 Prozent würden auch bis zu 20.000 Euro dafür ausgeben. Wichtiger Anreiz ist laut Studie aber eine finanzielle Unterstützung: 53 Prozent der Befragten wünschen sich eine unbeschränkte steuerliche Absetzbarkeit, 28 Prozent eine reduzierte Mehrwertsteuer für ihre Investition. Mit Aussicht auf einen Sanierungsscheck in Form eines staatlichen Einmalzuschusses von bis zu 6.500 Euro wären 22 Prozent sicher und 48 Prozent der Befragten eher bereit, die notwendigen Maßnahmen zu beauftragen.

Bürokratie als Hindernis

Als hinderlich für die seniorengerechte Adaption bezeichnet jeder zweite Befragte die Bürokratie bei Förderansuchen und Genehmigungen sowie etwaige Probleme bei der Bauabwicklung. Für die bauliche Umsetzung würden 25 Prozent sicher und 42 Prozent eher einen Fachmann heranziehen. Mit einer entsprechenden Förderung wären sogar 65 Prozent der Befragten bereit, die Umbauten offiziell mit einem speziell ausgebildeten Profi zu realisieren.

Adaptierung kostengünstiger

Im Vorjahr dokumentierte eine volkswirtschaftliche Studie die Adaptierung von Bestandswohnungen im Vergleich mit Pflegeeinrichtungen als die kostengünstigste Wohnversorgung. Mit einem eigens entwickelten Fortbildungsprogramm können sich Baumeister an den österreichischen Bauakademien auf das barrierefreie Bauen und Wohnen und die seniorengerechte Adaptierung von Wohnungen spezialisieren. Die Liste der für diesen Bereich zertifizierten Baumeister ist auf der Webseite bau.or.at abrufbar. (red)