Steyr - Ein 48-Jähriger aus dem Bezirk Steyr-Land in Oberösterreich hat nach und nach entdecken müssen, dass seine vier Kinder alle nicht von ihm sind. Vom leiblichen Vater seines ältesten Sohnes will er nun 72.000 Euro Unterhaltsgeld einklagen. Zudem will er ihn zu einem DNA-Test zwingen, um herauszufinden, ob er auch der Erzeuger seiner anderen Kinder ist. Das berichtet die "BezirksRundschau" in ihrer aktuellen Ausgabe.

Der Mann habe 21 Jahre mit seiner Lebensgefährtin zusammengewohnt und vier Kinder mit ihr großgezogen, heißt es in dem Artikel. Getuschel über ihre mögliche Untreue habe er stets als nichtig abgetan. Als die Frau ihn verließ, entschloss er sich schließlich doch, einen Vaterschaftstest bei seinem ältesten Sohn durchführen zu lassen. Ergebnis: Er stammte nicht von ihm, sondern von einem anderen Mann aus dem selben Ort.

Betroffener verlangt verpflichtende Vaterschaftstests

Nach dieser ernüchternden Erfahrung ließ der 48-Jährige auch die Vaterschaft seiner übrigen Kinder prüfen - und musste erfahren, dass keines von ihm war. "Es ging mir danach sehr schlecht", schilderte er im Zeitungs-Interview. Auch die Kinder, die ihm ans Herz gewachsen seien, hätten die Wahrheit nicht fassen können. Nach dem emotionalen Schock kam der finanzielle: "Ich habe jede Menge Spielzeug, die Schulausbildung, die Urlaube und alle Lebensunterhaltskosten bezahlt", zählte der Mann auf, insgesamt schätze er 400.000 Euro. Er habe es gern getan, fühle sich aber massiv ausgenutzt. Für seinen Anwalt ist es unstrittig, dass er Anspruch auf Refundierung hat. Die Frage sei, ob das Geld "einbringlich" sei, also welches Einkommen der richtige Vater habe, so der Jurist.

Wer die wahren Väter der restlichen drei Kinder sind, weiß der 48-Jährige nicht mit Sicherheit. Bei seiner ältesten Tochter habe er eine Vermutung. Bei den zwei Jüngsten geht er davon aus, dass sie vom selben Mann stammen wie sein großer Sohn. Über das Jugendamt will er seinen Nebenbuhler nun zu einem DNA-Test zwingen. "Die Männer sind immer die Dummen und haben keine Handhabe", ist der gehörnte Scheinvater enttäuscht. Er verlangt daher verpflichtende Vaterschaftstests bis ein Jahr nach der Geburt. "Den falschen Vätern und den Kindern bliebe viel Leid erspart", ist er überzeugt. (APA)