Addis Abeba - Ein aussichtsreicher Impfstoff gegen Malaria hat sich in einer großen klinischen Studie bewährt. Der Wirkstoff habe das Risiko, zu erkranken, bei kleinen Kindern um bis zu 56 Prozent vermindert, teilte das britische Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline am Dienstag mit. Die Studienergebnisse sind im "New England Journal of Medicine" veröffentlicht.

An dem Impfstoff RTS,S wird seit etwa 25 Jahren geforscht, er galt schon länger als aussichtsreicher Kandidat für eine erste Impfung gegen Malaria überhaupt. Von März 2009 bis Januar 2011 waren nun fast 15.000 Kinder aus sieben afrikanischen Ländern der Sub-Sahara-Region in die Phase-III-Studie einbezogen worden. Sie wurden in zwei Altersgruppen aufgeteilt: sechs bis zwölf Wochen sowie fünf bis 17 Monate. Ein Teil erhielt jeweils drei Dosen des Impfstoffs, eine Kontrollgruppe eine Substanz ohne Wirkstoff.

Erste Ergebnisse bei 6.000 Kindern zwischen fünf und 17 Monaten aus dem Jahr nach den Impfungen hätten gezeigt, dass sich das Risiko für eine Malariaerkrankung um bis zu 56 Prozent vermindere, teilte GlaxoSmithKline mit. Die Daten für die wenige Wochen alten Babys würden für Ende 2012 erwartet.

Der Impfstoff habe "das Potenzial, die Zukunftsaussichten für Kinder, die in Malaria-Gebieten Afrikas leben, bedeutend zu verbessern", sagte der Chef von GlaxoSmithKline (GKS), Andrew Witty. Das Pharmaunternehmen arbeitet seit 1987 mit seinen Partnern an der Entwicklung von RTS,S.

Bisher Prophylaxe

Wann RTS,S auf den Markt kommen soll, war noch unklar. Jedoch hieß es in einer Mitteilung, dass der Impfstoff - falls er alle notwendigen Zulassungen erhält - bereits in den nächsten Jahren in großem Umfang angewendet werden und Millionen Leben retten könnte. Es wäre der erste Malaria-Impfstoff weltweit.

Bisher können sich Menschen in den betroffenen Gebieten nur durch die vorbeugende Einnahme von Tabletten sowie die Vermeidung von Insektenstichen etwa durch Moskitonetze vor der Fieberkrankheit schützen. Malaria ist vor allem für Kinder gefährlich - auf sie entfällt der weitaus größte Teil der rund eine Million Todesopfer weltweit im Jahr. (APA)