Rom - Nach den schweren Ausschreitungen bei der Großdemonstration gegen die Finanzmärkte am Samstag in Rom drohen den Randalierern exemplarische Strafen. Zwölf Personen, die nach der gewaltsamen Demonstration verhaftet worden waren, bleiben in Untersuchungshaft. Es handelt sich um Jugendliche unter 30 Jahren, zu ihnen zählen auch einige Minderjährige. Ihnen drohen Haftstrafen bis zu 15 Jahren wegen Gewalt und Widerstand gegen die Polizei, berichteten italienische Medien.
Laut den Staatsanwälten handelt es sich nicht um Personen mit Verbindungen zu Anarchisten- oder Hooligankreisen. Die meisten von ihnen sind nicht vorbestraft. Die Ausschreitungen seien schon wochenlang vor der Demonstration in Rom vorbereitet worden, berichtete die Polizei. Die für die Krawalle gut ausgerüsteten autonomen Gruppen seien über Internet koordiniert worden. Auf Facebook und Twitter habe es wiederholt Aufrufe zu gewaltsamen Aktionen bei der Demonstration in Rom gegeben.
Innenminister Roberto Maroni will heute (Dienstag) im Senat neue Maßnahmen ankündigen, mit denen den Sicherheitskräften mehr Kompetenzen bei der Vorbeugung von Krawallen eingeräumt werden sollen. Demnach sollen Randalierer, die in flagranti verhaftet werden, sofort vor Gericht landen. Als Vorbild dienen die Maßnahmen, die die Regierung gegen Ausschreitungen rund um die Fußballstadien ergriffen hat.
Hinzu sollen Massendemonstrationen im Zentrum Roms mindestens vier Wochen lang verboten werden. Wer demonstrieren will, wird nur Sit-Ins organisieren dürfen. „Die Römer sind wegen der Vorfälle empört, jegliche Form von Gewalt muss verhindert werden", kommentierte der römische Bürgermeister Gianni Alemanno.
Innenminister Maroni betonte, dank des Einsatzes der Polizei habe man eine kritische Lage wie beim G-8-Gipfel in Genua verhindern können. Man könne von Glück sprechen, dass es keine Toten gegeben habe. Die Regierung werde sich darum kümmern, die Verantwortlichen exemplarisch zu bestrafen. (APA)