Johannesburg - Kenianische Truppen jagen in Somalia eine Einheit der radikalislamischen Miliz Al-Shabaab, die zwei spanische Helferinnen aus Kenia verschleppt haben soll. Die Soldaten seien mehr als 100 Kilometer tief in Somalia vorgedrungen, berichtete der "Standard" (Nairobi) am Sonntag unter Berufung auf Militärkreise.

Ein Shabaab-Kommando hatte am Donnerstagmorgen zwei spanische Mitarbeiterinnen der Organisation "Ärzte ohne Grenzen" nahe des Flüchtlingslagers Dadaab verschleppt. Der kenianischen Polizei gelang es trotz des Einsatzes von Hubschraubern nicht, die Entführer zu stellen. In Dadaab leben fast eine halbe Million Flüchtlinge, darunter viele aus Somalia. Zuvor hatte die Al-Shabaab bereits eine Britin und eine Französin aus Kenia nach Somalia verschleppt.

Al-Shabaab hat enge Kontakte zum Terrornetz Al-Kaida und beherrscht große Teile des von einer Hungerkatastrophe heimgesuchten Somalias. In jüngster Zeit hat die Miliz schwere militärische Rückschläge verkraften müssen, darunter ihre Vertreibung aus der Hauptstadt Mogadischu. Am Sonntag teilte die somalische Regierung mit, ihre Truppen hätten im Grenzgebiet wichtige Geländegewinne erzielt. (APA)