Eloquenter Zweckpessimismus: Die deutsche Band Mutter spielt am Mittwoch in der Fluc Wanne.

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Wien - Keine andere Mutter macht sich so rar wie Mutter. Mutter heißt eine Berliner Band, die alle jene Kriege geführt hat, deren Schlachtfelder nachfolgende Bands wie Blumfeld oder Tocotronic als historisch interessierte Spätgeborene nachfolgend besuchten. Texte von beinharter Intelligenz, verschränkt mit zweckpessimistischer Rockmusik. Wie Killdozer ohne Ironie, wie Unsane mit gebrochenem Herz.

Kommenden Mittwoch gastiert die seit 22 Jahren immer wieder bestehende Band um Sänger Max Müller in der Fluc Wanne. Dort, an der Baustelle des heute längst fertig renovierten Praterstern, war Mutter im Sommer 2006 zuletzt in Wien zu sehen, beim Ruin Festival, selig. Im Gepäck haben Mutter nicht nur ihr Gesamtwerk, sondern auch ihre demnächst erscheinende neue Platte Mein kleiner Krieg - demnächst mehr dazu im Standard.

Zu einer Kinderjause für Jung und Alt lädt am Tag davor der Gasometer. Der trotz Rentenanspruch noch durch die Welt reisende Schock-Rocker Alice Cooper erinnert daran, dass Halloween nicht mehr weit ist. Ungeachtet der Tatsache, dass das Semester gerade erst begonnen hat, darf man auch mit School Is Out rechnen, einem der Klassiker des mittlerweile 63-jährigen US-Amerikaners, ohne den Bands wie Drahdiwaberl, Marilyn Manson oder Alkbottle nicht so leicht vorstellbar wären. Damit muss der Mann also leben.

Harte Suppe aus dem Fach Knüppel aus dem Sack bietet am nächsten Wochenende das Gürtellokal Venster (18., Währingergürtelbogen 99). Die vor zwanzig Jahren gegründete Ami-Band Bastard Noise meuchelt sich zurzeit durch Europa. Im Vorprogramm halten Cold World aus Wien dagegen. Dort bearbeitet Dierk Rossiwall, DJ und Mitorganisator des Bounce!-Clubs seine bespannte Axt.

Pädagogisch wertlos, also ein großer Spaß.  (Karl Fluch / DER STANDARD, Printausgabe, 15./16.10.2011)