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Grafik: APA

Wien - Der typische wöchentliche Einkauf - der sogenannte Miniwarenkorb, der neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält - hat sich im September um 7,1 Prozent im Jahresabstand verteuert, im August waren es 6,8 Prozent gewesen. Der Mikrowarenkorb, der vor allem Lebensmittel enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, kam im September um 4,2 Prozent teurer, nach 3,3 Prozent im August, gab die Statistik Austria am Freitag bekannt.

Hauptpreistreiber im Jahresabstand war - getrieben von den um 18 Prozent teureren Mineralöl- und Spritprodukten - die Ausgabengruppe "Verkehr" mit durchschnittlich 6,0 Prozent Preisanstieg und +0,82 Prozentpunkten Einfluss auf den VPI. Die Kosten für Wartung und Reparaturen von Pkw legten um 4 Prozent zu.

"Wohnung, Wasser und Energie" kam im Schnitt 4,5 Prozent teurer (VPI-Einfluss +0,66 Prozentpunkte), wofür vor allem die Teuerungen für Haushaltsenergie um 5,8 Prozent verantwortlich waren. Dabei verteuerte sich Heizöl um 20 Prozent und Gas um 11 Prozent, während Strom im Jahresabstand preisstabil blieb. Ausgaben für die Wohnungs-Instandhaltung kamen 3,3 Prozent teurer, Wohnungsmieten um 3,8 Prozent.

Teures Essen und Trinken

In der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke", die sich im Schnitt um 4,5 Prozent verteuerte (VPI-Einfluss +0,54 Prozentpunkte), lag das Plus bei den Nahrungsmittelpreisen (+3,7 Prozent) leicht über der allgemeinen Inflationsrate von 3,6 Prozent. Molkereiprodukte und Eier wurden um 6 Prozent teurer, Brot und Getreideerzeugnisse sowie Fleisch und Fleischwaren um je 4 Prozent. Obst kostete um 5 Prozent mehr, Gemüse verbilligte sich dagegen um 6 Prozent. Alkoholfreie Getränke verteuerten sich stark um 11,3 Prozent, dazu trugen vor allem die um 27 Prozent höheren Kaffeepreise bei.

Im Monatsabstand erhöhte sich das Preisniveau in Österreich im September um 0,4 Prozent. Hauptpreistreiber dabei war der Bereich "Bekleidung und Schuhe" mit +13,1 Prozent vor dem Hintergrund des fast vollständigen Wechsels auf die Herbst/Winterkollektion. Insgesamt wurden Bekleidungsartikel gegenüber August um 15 Prozent teurer, Schuhe um 12 Prozent.

Dass der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) im September mit 3,8 Prozent erneut leicht über dem VPI-Anstieg von 3,6 Prozent lag, war laut Statistik Austria vor allem durch Teuerungen bei Spitals- und Sozialschutzdienstleistungen, bei Heizöl und Nahrungsmitteln sowie Wohnungs-Instandhaltung bedingt mit jeweils höheren Gewichtsanteilen im PIPH. Dagegen schlugen im PIPH die Spritpreise und die Teuerungen bei "Restaurants und Hotels" sowie "Erziehung und Unterricht" weniger stark durch als im VPI.

Zum kräftigeren Anstieg des Harmonisierten Preisindex (HVPI) Österreichs von 4,0 Prozent binnen Jahresfrist im Vergleich zum nationalen VPI trugen primär deutlichere Teuerungen bei "Restaurants und Hotels" sowie Treibstoffen und Flugtickets bei, die im HVPI höher gewichtet sind. Dämpfend auf den HVPI wirkten dagegen Versicherungsdienstleistungen und die Instandhaltung von Wohnungen aufgrund der geringen Gewichte im HVPI.

Inflation zieht auch in Eurozone an

Die jährliche Teuerungsrate in der Eurozone ist im September gegenüber dem Vormonat von 2,5 auf 3,0 Prozent deutlich angestiegen. Wie das EU-Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte, erhöhte sich auch die Inflationsrate in den 27 EU-Staaten im Schnitt von 2,9 auf 3,3 Prozent. Österreich verzeichnete eine Steigerung von 3,7 auf 4,0 Prozent, geht aus den Berechnungen von Eurostat von Freitag hervor.  (APA)