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"World Press Trends" 2010

Grafik: APA

Der Trend zur Gratiszeitung hat im Vorjahr einen Dämpfer erfahren. Von 34 Mio. Stück im Jahr 2008 fiel die Verbreitung auf 24 Mio. in 2010. "Der Hype ist vorbei", sagte WAN-IFRA-Manager Christoph Riess bei der Präsentantion der Studie "World Press Trends" am Donenrstag in Wien. In vielen Städten sei es durch zu viele Gratistitel zu "Zeitungskriegen" gekommen. "Nun reift der Markt, und obwohl die Zahl der Zeitungen zurückgegangen ist, gibt es immer noch Chancen."

Im Werbegeschäft hat die globale Rezession deutliche Spuren hinterlassen, der Abwärtstrend konnte aber gebremst werden. Binnen fünf Jahren verloren die Printmedien fast ein Viertel ihrer Werbeeinnahmen, von 2009 auf 2010 betrug der Rückgang jedoch nur mehr drei Prozent. In den USA, Westeuropa und im Asien-/Pazifikraum stiegen sie sogar leicht.

Die Online-Unternehmungen der Medienhäuser stehen unterdessen weiter vor komplizierten Herausforderungen: Im Internet gehe ein großer Teil des Kuchens an Suchmaschinen wie den Giganten Google, im mobilen Digital-Bereich knabbern Konkurrenten wie Apple oder Telekomunternehmen an den Einnahmen mit.

2010 wurden weltweit 14.853 Zeitungstitel verlegt

Die Nation mit dem intensivsten Zeitungskonsum ist Island, wo 96 Prozent eine Tageszeitung lesen, gefolgt von Japan (92 Prozent). Norwegen, die Schweiz und Schweden kommen auf eine Quote von 82 Prozent. Für Österreich wies die Media-Analyse zuletzt eine Tageszeitungs-Reichweite von 73 Prozent aus.

Insgesamt wurden im Vorjahr weltweit 14.853 Zeitungstitel verlegt, um 200 mehr als ein Jahr davor. Die gesamte tägliche Auflage sank jedoch von 528 Millionen Exemplaren im Jahr 2009 auf 519 Millionen. Bei der Auflagenentwicklung gibt es recht deutliche regionale Unterschiede, die vor allem den Schwellenländern Zuwächse ausweisen: Positiv ist die Entwicklung etwa in Asien und der Pazifikregion, wo die Auflagen in den vergangenen fünf Jahren um 16 Prozent stiegen. In Lateinamerika wuchsen die Auflagen binnen fünf Jahren um 4,5 Prozent. Demgegenüber stehen die Entwicklungen in Nordamerika und in Europa. In Westeuropa sanken die Auflagen in fünf Jahren um 11,8 Prozent und in den CEE-Ländern um zehn Prozent. In Nordamerika fielen die Auflagen um 17 Prozent in fünf Jahren. Die durchschnittliche Auflage einer Zeitung beträgt im weltweiten Schnitt nur 17.000 Stück. (APA)