Erfurt - Dem Start von Rad-Olympiasieger Jan Ullrich und
seinem neuen Bianchi-Team bei der Deutschland-Tour steht nichts mehr
im Weg. Der Rechtsstreit um die Nachfolge des insolventen Coast-Teams
wurde am Freitag außergerichtlich beigelegt. Dies teilte Lothar Venn
als Insolvenzverwalter der Coast-Betreibergesellschaft RSM mit.
Coast-Eigentümer Günther Dahms, mit dessen Namen die Mitteilung
ebenfalls gezeichnet war, stimmte der Einigung zu. Über Einzelheiten
wurde Stillschweigen vereinbart.
Ullrich darf damit am Samstag in Erfurt sein erstes Rennen seit
dem 1. Mai bestreiten und nimmt ab Dienstag an der Deutschland-Tour
teil. Coast war wegen Zahlungs-Schwierigkeiten am 9. Mai zum zweiten
Mal in dieser Saison vom Weltverband (UCI) gesperrt worden. Am
vergangenen Freitag war Bianchi als offizieller Nachfolger des
Essener Teams von der UCI sanktioniert worden.
Bianchi übernahm 19 der 22 ehemaligen Coast-Fahrer und einen Teil
der Angestellten. Der frühere Coast-Sprecher Marcel Wüst wird aber
wohl nicht wechseln. "Ich habe noch kein Angebot", sagte Wüst. "Die
neue Teamleitung hat zum Teil ein Geschäftsgebaren, mit dem ich nicht
einverstanden bin. Einem spanischen Teamleiter wurde ein so niedriges
Angebot gemacht, dass er davon gerade mal monatlich seinen
Kühlschrank hätte füllen können. Viele Fahrer mussten - nur um weiter
beschäftigt zu sein - mit großen finanziellen Einbußen einverstanden
sein." (APA/dpa)