Wien - Wie jedes Jahr
werden auch heuer wieder rund 50 Prozent der Österreicherinnen in der
Urlaubssaison auf Reisen gehen. Manchmal wird dabei unterschätzt,
dass Begleitumstände die Wirkung der oralen Kontrazeptiva verhindern
kann. Vor allem Jet-Lag, Zeitverschiebung und Magen-Darm-Probleme
können Probleme bereiten.
"Das größte Problem, das sich für Pillen-Anwenderinnen ergibt,
resultiert aus dem Zeitzonenwechsel. Oft gerät der Zyklus
durcheinander, und vor allem wissen viele Frauen wegen der
Zeitverschiebung oft nicht, wann die richtige Einnahmezeit gekommen
ist", erklärte die Gynäkologin Dr. Claudia Linemayr-Wagner von der
Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung (ÖGF). "Je geringer
die Hormondosierung ist, umso genauer muss der Einnahmezeitpunkt
eingehalten werden. Bei Mikropillen und besonders bei der Minipille
genügen schon wenige Stunden Abweichung, um den optimalen Schutz zu
verlieren und/oder eine Schmierblutung auszulösen", fügte sie hinzu.
"Reiseproblem" mit der Pille
Ein anderes verbreitetes "Reiseproblem" mit der Pille gibt es
dann, wenn ungewohnte Kost Verdauungsschwierigkeiten macht. Durchfall
und Erbrechen können die Wirkung der Pille vermindern. Treten sie bis
zu vier Stunden nach der Einnahme auf, kann es sein, dass die
Wirksubstanzen vom Körper ausgeschieden werden. Nehmen betroffene
Frauen dann nicht innerhalb von zwölf Stunden nach dem üblichen
Einnahmezeitpunkt eine neue Pille ein, besteht bis zur nächsten
Regelblutung kein Empfängnisschutz. Der Rat der Expertin
Linemayr-Wagner: "Um ganz sicher zu gehen, muss man dann auf einen
zusätzlichen Verhütungsschutz zurückgreifen. Einfacher ist es
sicherlich, gleich ein Verhütungsmittel anzuwenden, bei dem derartige
Probleme erst gar nicht auftreten können."
(APA)