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Foto: AP Photo/Michael Sawyer

Dijon - Rund um die eigentliche Brustwarze, noch innerhalb des pigmentierten Bereichs, befinden sich kleine Erhebungen, die sogenannten Montgomery-Drüsen (Glandulae areolares). In der Zeit nach einer Geburt sondern die Montgomery-Drüsen einer Frau ein Sekret ab, von dem bislang angenommen wurde, dass es in erster Linie die Haut der Mutter beim Stillen schützen soll. Tatsächlich scheinen die Drüsen aber eine weitere Funktion zu erfüllen, wie Forscher des Nationalen Wissenschaftszentrums im französischen Dijon herausfanden - sie könnten dem Baby eine "Navigationshilfe" geben.

Im Schnitt ist etwa ein Dutzend dieser Drüsen rund um eine Brustwarze vorhanden. Da Jungmütter immer wieder berichteten, dass sich die Zahl nach der Geburt erhöht habe, ging das Team um Benoist Schaal der Sache nach. Die Forscher zählten bei 121 Müttern die Zahl der sichtbaren Drüsen in den ersten drei Tagen nach der Geburt und dokumentierten zugleich den Beginn der Laktation (also Milchabgabe), das Saugverhalten der Babys sowie deren körperliche Entwicklung. Eine höhere Drüsenanzahl ging dabei mit früherer Laktation und häufigerer Nahrungsaufnahme einher, wie der "New Scientist" berichtet.

Außerdem wurde festgestellt, dass Babys Mundbewegungen, die mit der Nahrungsaufnahme in Zusammenhang stehen bzw. den Wunsch danach ausdrücken, öfter machen, wenn Sekret aus den Montgomery-Drüsen abgesondert wird; das wirkt offenbar sogar stärker als der Geruch der Milch selbst. Die Forscher schließen daraus, dass das Sekret keine reine Hautschutz-Funktion hat, sondern die Babys gewissermaßen zur Brust dirigieren soll. Von anderen Säugetieren - etwa Hasen - ist bekannt, dass die Mütter Dufstoffe absondern, die ihrem Nachwuchs dabei helfen, die Milchdrüsen zu finden. (red)