Bild nicht mehr verfügbar.

Besonders schlimm ist die Situation für Journalisten in Pakistan, dort starben 2011 bereits acht Pressevertreter. In Mexiko kamen heuer bereits vier Medienvertreter ums Leben.

Foto: REUTERS/Alberto Lowe

Journalisten sind weltweit weiterhin eine Zielscheibe für Regime und Terroristen. Wie aus dem aktuellen World Press Freedom Review des Weltzeitungsverbandes WAN-IFRA hervorgeht, sind heuer bereits 44 Journalisten getötet worden. Der Report, der am Mittwoch in Wien vorgestellt wurde, listet auch die gefährlichsten Länder für Journalisten auf. Besonders widrig sind die Umstände etwa in Pakistan, wo heuer bereits acht Journalisten starben, oder in Mexiko, wo der seit fünf Jahren tobende Drogenkrieg bereits 30 Journalistenleben gefordert hat. Heuer starben dort bereits vier Medienvertreter.

Der Report sieht als Hauptproblem für die freie Presse den Umstand, dass viele Länder die Täter immer noch straflos davonkommen lassen. Dazu zählt offenbar auch Pakistan, wo in den vergangenen 10 Jahren 36 Journalisten getötete wurden, allerdings kein einziger Täter vor Gericht stand. Auch in Mexiko ist es immer noch möglich, ohne Konsequenzen Medienvertreter umzubringen. Der Report spricht von einem "totalen Nachrichten-Blackout" in manchen Regionen, die von Drogenbaronen regiert werden. Auch die Familien von Reportern werden attackiert und mitunter getötet.

Steigende Gewalt

In Mittel- und Südamerika sind Medienschaffende steigender Gewalt ausgesetzt, heißt es in dem Papier. Schuld ist der tobende Drogenkrieg, aber auch Regime, die die Presse mundtot machen wollen.

Der arabische Frühling hat bisher wenig Auswirkungen auf die Pressefreiheit gezeigt, berichtet der Weltzeitungsverband. Zwar seien die Regime im Mittleren Osten und Nordafrika gestürzt worden, auf Gesetzesebene gebe es in Tunesien, Libyen und Ägypten aber derzeit noch wenig Fortschritte. Auch andere arabische Staaten hätten an die Reformbewegungen zwar viele Zugeständnisse gemacht, bisher aber wenig Verbesserungen für die Medien umgesetzt.

Wie brutal die Regime die Nachrichtenverbreitung immer noch unterdrücken, zeige Syrien, wo die Gewaltorgien der Regierung weitgehend ohne Berichte von statten gehen konnten. Die einzigen Bilder von den Gräueln seien von den Protestierenden selbst gekommen. Ähnlich die Situation auch im Yemen, wo Journalisten Ziele staatlich gelenkter Gewaltaktionen wurden. In Bahrain seien Berichterstatter und Blogger verhaftet und angeblich gefoltert worden.

Auch in Afrika gebe es eine Kultur anhaltender Gewalt, Schikanierung und Einschüchterung von Journalisten. Dies sei vor allem bei Wahlen der Fall. (APA)