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Gerichtsmediziner Christopher Rogers hält es für unwahrscheinlich, dass sich Jacko selbst getötet hat.

Foto: Robyn Beck, Pool/AP/dapd

Los Angeles - Im Prozess gegen Michael Jacksons früheren Leibarzt Conrad Murray hat ein Gerichtsmediziner die Version der Verteidigung angezweifelt, wonach sich Jackson die tödliche Überdosis Propofol selbst verabreicht haben soll. Während der kurzen Abwesenheit seines Arztes habe der Popstar gar nicht die Zeit gehabt, eine so große Menge des Narkosemittels in die Kanüle in seinem Bein einzuführen, dass sein Atem noch vor Murrays Rückkehr stoppte, sagte der Experte Christopher Rogers am Dienstag vor dem Gericht in Los Angeles aus. Er halte es für wahrscheinlicher, dass sich Murray bei der Dosierung vertan habe, da ihm dazu die notwendige Ausrüstung gefehlt habe. Rogers hatte Jacksons Leiche nach dessen Tod im Juni 2009 untersucht.

Während der Aussage des Gerichtsmediziners zeigte die Anklage ein bislang unveröffentlichtes Foto von der nackten Leiche des Sängers, dessen Intimbereich vorsorglich geschwärzt worden war. Rogers verwies auf mehrere Einstichstellen in Jacksons Armen und Beinen.

Murray ist der fahrlässigen Tötung angeklagt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 58-jährigen Arzt vor, Jackson eine Überdosis des Narkosemittels Propofol gegeben zu haben. Im Falle eines Schuldspruchs drohen ihm bis zu vier Jahre Haft. Mit einer Entscheidung wird für Ende Oktober gerechnet. (APA)