Venus Was Her Name

Die amerikanische Ku¨nstlerin Kate Just entwickelt Collagen und gestrickte Objekte, die sie zu Rauminstallationen erweitert. Zentrale Fragestellung ist hierbei die weibliche Identita¨t im Erfahrungsraum zwischen Natur und Gesellschaft. In ihren Arbeiten zitiert sie historische Frauenbilder und recherchiert deren kulturelle Identita¨t.

Den feministischen Kontext ihrer Arbeiten leitet Kate Just ebenfalls aus historischen Begebenheiten ab, die in diesem Fall eng mit der Region Wachau verbunden sind. Für die Ausstellung "Venus Was Her Name" in der Factory der Kunsthalle Krems widmet sich die Ku¨nstlerin der Venus von Willendorf, einer Venusfigurine aus der ju¨ngeren Altsteinzeit, die mit ihrem Entstehungsjahr 25.000 Jahre vor Christus zu den a¨ltesten Zeugnissen der Frauendarstellung geho¨rt.

Zu sehen bis 4. Ma¨rz 2012.

Link: Factory der Kunsthalle Krems, Steiner Landstraße 3, 3500 Krems. O¨ffnungszeiten ta¨glich 10-18 Uhr (ab 7.11. ta¨glich 10-17 Uhr). Der Eintritt ist frei.

Foto: Kunsthalle Krems/Kate Just, In my skin (Detail), 2011. Courtesy the artist and Daine Singer Gallery Melbourne, Australia

Entfernung.

Selma Brechthold ist eine Ent- und Verlassene: Soeben wurde die Endvierzigerin als Chefdramaturgin der Wiener Festwochen gekündigt, und ihr Freund beginnt ein neues Leben mit einer jungen Ungarin und deren gemeinsamem Kind. Ihre Identität droht in die Brüche zu gehen.

Selma reist nach London mit der letzten Hoffnung, dort ein Sarah-Kane-Projekt zu realisieren. Auf ihrer Odyssee gerät sie in das Terrorattentat vom 7. Juli 2005, dessen blutige Gewalt sichtbare Entsprechung der unsichtbaren Gewalt, die Selma angetan wurde, zu sein scheint. Hin und her geworfen zwischen Panik und Hochgefühl, Selbstmitleid und Selbsthass, Empathie und Rassismus, bricht vor allem immer wieder ihre Verachtung für den Kulturbetrieb hervor. Ständig auf der Suche nach dem neuesten Kick, verschleißt er menschliche Ressourcen, huldigt der Idee vom Leben als Projekt und lehrt das Publikum, Provokationen auszusitzen.

Marlene Streeruwitz schrieb "Entfernung." 2006 vor dem Hintergrund der Terroranschläge in der Londoner U-Bahn: Diskurs über Terror trifft auf Untersuchung der Kulturszene, den Umgang mit geistiger Arbeit und die Verletzungen, die in diesem Arbeitsumfeld zugefügt werden.

Samuel Schwarz bringt die Uraufführung von "Entfernung." auf die Bühne des Schauspielhauses. Termine: 26., 27. Oktober/05., 07., 22., 23. November jeweils 20 Uhr.

Link: Schauspielhaus Wien, Porzellangasse 19, 1090 Wien

Foto: Alexi Pelekanos / Schauspielhaus

Ich. Der Andere.

Ana hat ein Geheimnis. Wenn in der psychiatrischen Klinik am Abend die Lichter ausgehen, kommt er, der Andere. Ana befindet sich im Krankenhaus, weggesperrt, eingeschlossen in sich selbst, allein mit ihrer Stimme und ihrer Angst. Ana wird von ihrem Vater sexuell missbraucht. Ein Vater, wie er nicht sein dürfte. Sie schafft sich ihren Vater neu: Eine Figur, die sie beschützt, liebt; einen Vater wie er nie sein könnte.

Mit dem Stück "Ich. Der Andere" von Cathrine Aigner ist es dem Theaterensemble Christine Winter und Max Pfnür gelungen, auf einfühlsame und anschauliche Weise das Innen- und Erleben eines Missbrauchsopfers in der Familie darzustellen.

Zu sehen im Shakespeare am 19. und 23. Oktober jeweils 20 Uhr.

Link: Bühne im Shakespeare, Hubert-Sattler-Gasse 3, Salzburg-Stadt

Foto: Shakespeare

Bild nicht mehr verfügbar.

Sehschärfe

Am Mittwoch, 19. Oktober startet, aufbauend auf dem Filmprogramm "Shooting Women", Teil zwei der Zusammenarbeit von ega und Filmarchiv Austria mit einem Jahresprogramme zu Frauenthemen und deren filmischer Verhandlung.

Am Anfang steht unter dem Titel "Film & HerStory" die Darstellung von Frauen, Macht und Geschichte anhand von sieben ausgewählten Beispielen. Drei der Filme sind bei freiem Eintritt noch heuer zu sehen, vier Titel folgen im Frühjahr 2012:

  • 19.10., 19 Uhr - Sophie Scholl - Die letzten Tage (D 2005)
  • 16. 11., 19 Uhr - Marie Antoinette (USA/F/JP 2006)
  • 21.12, 19 Uhr - Elizabeth (UK 1998)

Link: ega:frauen im zentrum, Windmühlgasse 26, 1060 Wien

Foto: APA/EPA/X-Verleih

Sprache, Wirklichkeit, Teilhabe

FIFTITU% lädt zu einer Veranstaltung ein, bei der es um Sprache und ihre Wirkung auf die Lebenswirklichkeiten von Menschen geht. Inwieweit ist es möglich, eine Sprache zu verwenden, die nicht diskriminiert, die nicht trennt sondern einschließt, und die die Prinzipien der "Einfachen Sprache" berücksichtigt?

Termine (im StifterHaus Linz, Adalbert-Stifter-Platz 1) am Dienstag, 18. Oktober, 19.30 Uhr : "Wirklichkeit schafft Sprache - schafft Sprache Wirklichkeit?" - Vortrag und Diskussion mit Andrea Petz; "Speech-Less" - Spoken Word von Njideka Stephanie Iroh aka NJ

und am Mittwoch, 19. Oktober, 15-20 Uhr: "Wer teilhaben soll, muss auch verstehen können" - Barrierefreie Informationen in der Kunst- und Kulturarbeit. Workshop mit Manuela Mittermayer und Carmen Pilz. Anmeldungen bis 17. Oktober 2011 unter Tel.: 0732/770353 oder E-Mail.

Link: FIFTITU% Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst und Kultur in OÖ, Harrachstrasse 28, A-4020 Linz

 

Foto: Fiftitu%

Liftstopp

Die Freie Bühne Wieden zeigt die Uraufführung des Theaterstücks von Elfriede Hammerl statt. "Liftstopp" holt zwei Großstadt-Schicksale aus der Anonymität und zwingt sie auf engstem Raum zur Konfrontation. Unter der Regie von Kitty Kino treffen Sie (Anita Kolbert) und Er (Robert Ritter) im Lift aufeinander; drücken vergebens die Notruftaste. Sie ist die Witwe ihres "toten Ex-Mannes" und bewohnt eine der Wohnungen im 15. Stock des City-Bürogebäudes.
Er kommt ursprünglich aus einem osteuropäischen Land und war bis vor kurzem Praktikant in einer Firma auf derselben Etage.

Termine: 19., 20., 21., 22. 25., 26., 27., 28., 29. Oktober; 3., 4., 5. November jeweils

Link: Freie Bühne Wieden, Wiedner Hauptstraße 60b, 1040 Wien

Foto: Rolf Bock

15 Jahre Verein Ma¨nnerberatung Graz

Roland Elmer und Christoph Lins laden zur 15-Jahr-Feier der Ma¨nnerberatung Graz mit DJane EDIT und der Band "Silke und die Buben" am Donnerstag, 20. Oktober ab 20 Uhr in die Generalmusikdirektion, Grieskai 74a, 8020 Graz.

Um Anmeldung unter E-Mail wird gebeten.

Link: Männerberatung Graz und Obersteiermark

Foto: Logo Männerberatung Graz

Dicksein ist politisch

Die ARGE Dicke Weiber ist eine feministische Initiative dicker Frauen gegen Gewichtsdiskriminierung und Schlankheitsterror - für Vielfalt und positive Selbstbilder.

Alle Frauen sind am Freitag, 21. Oktober um 19 Uhr eingeladen, mit den Dicken Weibern über Körpernormen, Schlankheitsterror, Dickenfeindlichkeit und einen möglichen Widerstand dagegen in der FZ-Bar Wien zu diskutieren. Die ARGE veranstaltet nämlich zu einem Abend mit Film, Diskussion, Buffet und Infos zum Thema Gewichtsdiskriminierung und Dicken-Aktivismus. Gezeigt wird der Dokumentarfilm "Big Beauties" von Axel Engstfeld (D 2011, 58 min). Für Frauen!

Links: ARGE Dicke Weiber; FZ - Autonomes FrauenLesbenMädchenZentrum, Währinger Straße 59 / Stiege 6, 1090 Wien

Foto: Flyer Arge Dicke Weiber

Keine halben Sachen, sondern ganze Tiere

Essen ist trotz seiner biologischen Notwendigkeit ein zutiefst kulturelles Phänomen und kann nicht losgelöst von gesellschaftlichen Normen betrachtet werden. Dies gilt auch für die soziale Herstellung der Geschlechterordnung. Insbesondere Fleisch, mit seinen ihm zugeschriebenen symbolischen Bedeutungen der Macht über Natur und Tiere, spielt eine entscheidende Rolle bei der Konstruktion von Geschlechtsidentitäten. Denn noch immer dient Fleischkonsum innerhalb der kulinarischen Ordnung der Geschlechter als Code einer der Weiblichkeit überlegenen Männlichkeit.

Zur "Konstruktion hegemonialer Männlichkeit durch Fleischkonsum" spricht Julia Gutjahr (Group for Society&Animals Studies/Hamburg) am Samstag, 22. Oktober ab 15 Uhr im Amerlinghaus. Die Vortragende stellt eine Analyse von Text- und Bildmaterial der Koch- und Lifestylezeitschrift "BEEF!" vor, deren Zielgruppe männlich ist und in der Fleisch eine zentrale Rolle einnimmt. Folgende Aspekte werden von ihr beleuchtet: Repräsentationen von sexualisierten und feminisierten Tieren sowie Frauen als Objekte männlicher Begierde, die Verbindung von Frauen/sexualisiert dargestellten Frauen und Fleisch, die Konstruktion hegemonialer Männlichkeit durch Fleisch-Konsum und Machthandlungen gegenüber Tieren sowie die Abwertung und Feminisierung von Vegetarismus.

Danach werden Workshops zu "Analyse von Werbematerial", "Geschlechterspezifische Aspekte der Tierausbeutung", "Strategien geschlechterspezifischer Antispeziesismusarbeit" und "Vegane Männlichkeit(en)" angeboten. Es gibt vegane Snacks.

Links: Amerlingshaus (Veranstaltungsraum), Stiftgasse 8, 1070 Wien; Basisgruppe Tierrechte

Foto: Flyer Basisgruppe Tierrechte

... to my yearning!

... meint eine tiefe Sehnsucht und ist gleichzeitig der Aufruf, diese in sorgloser Euphorie aufzusuchen. Sehnsucht gilt als der Antrieb allen menschlichen Strebens. In dem Moment jedoch, in dem sie gestillt wird, ist sie keine mehr. Das verleiht ihr, unabhängig vom Objekt ihres Begehrens, einen melancholischen Grundton.

In der flat1-Gruppenaustellung "...to my yearning!" zeigt sich dieses ambivalente Gefühl, das eine/n überfällt. Damit bettet sie sich in das Jahresthema des flat1 zwischen Identitätssuche und Phantastischen Welten.

Mit Arbeiten von Nicole Bogendorfer, Margit Greinöcker, Sonja Meller, Betty Wimmer; kuratiert von Daniela Wageneder-Stelzhammer.

Zu sehen bis 28. Oktober jeden Donnerstag, 18 - 21 Uhr.

Link: flat1, Schikanedergasse 2, 1040 Wien

Foto:

Fünf Prozent sind nicht genug

In Österreich sind nur fünf Prozent der BürgermeisterInnen weiblich. Das soll sich ändern: Das KDZ Zentrum für Verwaltungsforschung bietet erstmals einen Workshop für Frauen in Politik und Verwaltung an, um ihre Karriere strategisch zu planen und zu steuern.

1.) Für Frauen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Non-Profits findet der nächste offene Workshop am Samstag, 22. Oktober in Wien statt. Der Workshop beginnt mit einer Übung, die die Teilnehmerinnen zwei Wochen vor dem Ganztagesworkshop erhalten. Er endet etwa zwei Wochen nach dem Workshop mit einem Einzelcoaching: jede Teilnehmerin erhält zur Festigung und Überführung der Inhalte in den Alltag eine Coachingstunde mit einer der Trainerinnen.

2.) Für all jene Frauen, die selbst initiativ werden möchten, bieten die Geschäftsführerinnen von impulsbüro. und Sollak Kommunikationsarchitekten Positionierungsworkshops für Frauen aus dem mittleren und oberen Management an.

Kontakt, Infos und Anmeldung: Für den 1. Workshop im KDZ; für den 2. Workshop bei Sollak bzw. impulsbüro.

Link: KDZ

Bild: Die Eisenstädter Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel

Foto: Regine Hendrich

Das kleine Zimmer am Ende der Treppe

Mysterium Familie - Kraftplatz und Hort der Ungeheuerlichkeiten und Tabus. Lackfläche, gezeichnet von korrodierenden Lügen über gut gemeinte Übergriffe. Vaterlose Gesellschaft auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Konvention ist der Mörtel, Gehorsam das Baumaterial für das Kellerverlies der Kleinfamilie Mustermann. Giftzähne schlagen sich ins junge Fleisch, saugen Leben, Potenz, Saft. Blut ist kein Wasser.

In Carole Fréchettes Stück "Das Zimmer am Ende der Treppe" bietet Henri seiner frisch angetrauten Frau Grâce das nötige Kleingeld und ein Haus mit 28 Zimmern. Eine einzige Türe müsse jedoch verschlossen bleiben. Damit beginnt Fréchettes atemberaubender Blaubart-Horrortrip.

Unter Barbara Kleins Regie wird das Stück in deutschsprachiger Erstaufführung im KosmosTheater gezeigt. Vorstellungen bis 29. Oktober, Mi - Sa jeweils 20 Uhr.

Link: KosmosTheater - Das Theater mit dem Gender, Siebensterngasse 42, 1070 Wien

Foto: Bettina Frenzel

Chantal Akerman

Formal rigoros, fasziniert vom physischen Erleben der vergehenden Zeit, angetrieben von fließenden erotischen Verhältnissen: Die gemeinsame Retrospektive der Viennale und des Österreichischen Filmmuseums ist heuer der großen belgischen Filmemacherin Chantal Akerman gewidmet. Knapp 30 ihrer Arbeiten werden hier versammelt, ergänzt durch Akermans persönliche Auswahl von 14 Werken der Filmgeschichte, die ihren Kinobegriff geprägt haben. Akerman wird im Zuge der Schau nach Wien kommen und für Publikumsgespräche zur Verfügung stehen.

Die Werkschau läuft bis 3. November.

Link: Programm der Reihe im Filmmuseum, Augustinerstraße 1, 1010 Wien; Viennale

Bild: "J'ai faim, j'ai froid", 1984, Chantal Akerman

Foto: Filmmuseum/Filmstill J'ai faim, j'ai froid

1000 & One Night Stand

Warum schwelgt Claudia G. heimlich in Dreierfantasien, ist aber in der Realität krankhaft eifersüchtig? Warum streiten Flora B. und Magda D. ewig über die Frage: Was bringt den Kick bei SM - das Wahnsinns-Vertrauen oder doch die Lust der Erniedrigung? Und warum hat zwischen dem Sexangebot der Gangster-Rapper und dem Traumhäuschen, das Kachelmann verspricht, bei Karrierefrauen auch Assange noch ein Schlupfloch gefunden?

Das sechste Soloprogramm Psychiaterin, Psychoanalytikerin und Kabarettistin Regina Hofer handelt - natürlich von Sex. Vor allem dreht sich "1000 & One Night Stand" um die weibliche Lust und die Frage, was passiert, wenn sie ihm klar sagt, was sie richtig antörnt.

Termine: 18., 19., 20. Oktober jeweils 20 Uhr. Zu sehen bis Mai 2012.

Link: Kulisse, Rosensteingasse 39, 1170 Wien

Foto: Rita Newman

Kopftuchexperimente

Mit welchen Slogans versehen 25 junge muslimische Frauen ihr Kopftuch, wenn ihnen dazu im Rahmen von Workshops die Mo¨glichkeit gegeben wird? Wie gestalteten Studierende der Akademie der Bildenden Ku¨nste und der Universita¨t fu¨r angewandte Kunst diese Workshops? Wieso interessiert den Verein EfEU, welche Bedeutung das Kopftuch fu¨r Schu¨lerinnen von der "Islamischen Fachschule fu¨r Soziale Bildung" und Frauen von den "Jungen Musliminnen O¨sterreichs" hat?

Weil EfEU bereits 2009 Workshops dazu veranstaltete. 25 junge Musliminnen gestalteten unter der Anleitung von Studierenden der Akademie und der Angewandten Kopftücher. In der Bücherei Erdbergstraße werden nun einige dieser Kopftücher sowie Fotos aus den Workshops ausgestellt. BesucherInnen der Ausstellung erhalten außerdem Freecards und ein Plakat mit verschiedenen Kopftuch-Motiven.

Zu sehen bis 2. Dezember.

Link: Verein EfEU; Ausstellung in der Bücherei Erdbergstraße, Erdbergstraße 5-7, 1030 Wien

Foto: Julia Rohn/EfEU

verkAUFsfinale & benefizAUFlauf

AUF-Eine Frauenzeitschrift verabschiedet sich von ihren LeserInnen: An den Samstagen 29. Oktober sowie 26. November von 10:30 bis 21:00 Uhr gibt es die Chance, AUFbestände AUFzukaufen. Zum Vergnügen und für den notwendigen Benefiz (auch die AUFlösung kostet Geld) werden Künstlerinnen AUFtreten. Künstlerinnen-Gage die tollen Bücher der­ ­AUFedition.

AUFtreten werden (in der Reihenfolge der Zusagen): Gretl, Verena Dürr & Ulla Rauter, Ruth Klüger, Marie Thérèse Escribano, Martina Cicek, All'Arrabiata, Mieze Medusa, Christina Zurbrügg, FZ Wien und die, die sich noch melden.

Es soll ein fulminanter Abschied werden - verbunden mit der Vorstellung des AUFlokals als neue Frauenbuch­handlung und Ort für Diskussion, Lesungen und andere lustvolle feministische Veranstaltungen. Brot, Käse, Obst, Wein ... und ein Korb für Spenden warten: der Überschuss daraus geht an Ute Bock.

Link: AUF, Kleeblattgasse 7, 1010 Wien

Foto: Daniela Yeoh

Die Reise

Für das Projekt von Jacqueline Kornmüller wurden 30 SpielerInnen von 8 bis 62 Jahren aus 20 Nationen in einem Casting ausgewählt. In den acht Probenwochen wurde aus den Original-Aufzeichnungen des Castings ein Stück montiert und mit den SpielerInnen erarbeitet. "Die Reise" versucht, gewohnte Perspektiven und Sichtweisen in Frage zu stellen und das Verständnis des sozialen Ungleichgewichts auf der Welt zu vertiefen.

Mit dem Projekt wird die unermüdliche Arbeit der Flüchtlingshelferin Ute Bock finanziell unterstützt. Ihr Verein ist für viele AsylwerberInnen erste und wichtige Anlaufstelle für Hilfe jeglicher Art. Bock wird auch persönlich an diesem Theaterprojekt mitwirken.

Das Stück wird über die gesamte Spielzeit 2011/12 im Volkstheater zu sehen sein.

Links: Wenn es soweit ist; Volkstheater, Neustiftgasse1, 1070 Wien 

Foto: Helmut Wimmer

Julie Monaco

Julie Monacos Ausstellung "19972011" in der HilgerBROTKunsthalle zeigt rund 100 Werke der Ku¨nstlerin und ist die bisher gro¨ßte Einzelausstellung von Julie Monaco. Sie gibt einen U¨berblick u¨ber das ku¨nstlerische Schaffen Monacos von 1997 bis 2011.

Diese Werksschau o¨ffnet den Blick fu¨r unwirklich wirkende Landschaftswelten; generiert mittels fraktaler Strukturen und Oberfla¨chen-Renderings. Ausgangspunkt von Monacos Arbeit ist seit 1997 ihre Auseinandersetzung mit allgemein gu¨ltigen Strukturen und Systemen, etwa der Zeit. Um diese Systeme und Strukturen aufzubrechen, bedient sich die Ku¨nstlerin unterschiedlicher Softwaresysteme, die es ihr ermo¨glichen, sogenannte "digitale oder bina¨re Zusta¨nde" in Ra¨ume zu u¨bertragen. Ergebnis ist die optimale Inszenierung der Illusion einer fiktiven Realita¨t.

Zur Ausstellung erscheint die erste umfassende Monographie u¨ber das ku¨nstlerische Werk Julie Monacos.

Zu sehen bis 22. Oktober, Do - Sa 12 - 18 Uhr und nach Vereinbarung.

Link: HilgerBROTKunsthalle, Absberggasse 27, 1100 Wien/ Stiege 1

Foto:

Beauty Contest

In Zusammenarbeit mit dem Austrian Cultural Forum New York widmet das MUSA seine nächste Ausstellung den sich permanent neu generierenden, gesellschaftlichen Schönheitsbildern und hinterfragt kritisch, in welcher Weise "Schönheit" nach wie vor ein Kriterium in der Kunst ist.

Die internationalen künstlerischen Positionen - zum Teil aus der Sammlung des MUSA, zum Teil über Vermittlung des ACFNY aus der New Yorker Kunstszene - werden in der Architektur des ACFNY präsentiert.

Teilnehmende KünstlerInnen (Auswahl): Clarina Bezzola, Sissi Farassat, Anna Jermolaewa, Birgit Jürgenssen (Bild: "Jeder hat seine eigene Ansicht", 1975, Schwarzweißfoto auf Barytpapier), Maria Lassnig, Katarina Schmidl, Cindy Sherman u.v.m.

"Beauty Contest" wird in erweiterter Form von 14. Februar bis 02. Juni 2012 im Wiener MUSA zu sehen sein.

Links: MUSA; ACFNY, 11 East 52nd Street, New York, NY 10022

Foto: MUSA/Birgit Jürgenssen

Frauenbild zu entsorgen

Die Kärntnerin Barbara Rapp kommentiert in ihren Bildern das Gesellschaftsbild in den Medien und die Rolle der Frau im heutigen Weltentheater. Weibliche Akte mit grotesk überzeichneten Geschlechtsmerkmalen, ein weit aufgerissener, grell geschminkter Mund oder wulstige Lippen sind die Motive, mit denen die Mixed-Media Künstlerin den Schönheitswahn unserer Zeit thematisiert.

Das Objekt und die Installation nutzt sie als zusätzliche Werkzeuge für die Visualisierung ihrer Schwerpunkte. Eine "GenderBoxOpen" verschachtelt und lässt unspezifisch Körperliches mit symbolisierter Geschlechtlichkeit kokettieren.

Rapps Arbeiten sind aktuell in zwei Ausstellungen zu sehen: "Frauenbild zu entsorgen" im Kosmostheater bis 17. Dezember an Spieltagen ab 90 Minuten vor Vorstellungsbeginn bei freiem Eintritt sowie "gender box open" in der Galerie Rimmer bis 29. Oktober.

Links: Barbara Rapp; KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien; Galerie Rimmer, Seecorso 4, Gemonaplatz, 9220 Velden

Bild: Frauenbild zu entsorgen, 2009, Collage & Acrylmischtechnik auf Leinwand, 100x120cm

Foto: Marcel Ambrusch

Du bleibst bei mir

In seinem neuen Stück, einem Auftragswerk für das Volkstheater, beschäftigt sich Felix Mitterer mit einer der großen Persönlichkeiten des Wiener Volkstheaters und österreichischen Widerstandskämpferin, mit Dorothea Neff.

1903 in München geboren, beginnt sie ihre Laufbahn als jugendliche Heldin in Regensburg. Über Gera und Aachen kommt sie an das Staatstheater in München und von dort über Köln und Königsberg 1939 an das Deutsche Volkstheater in Wien. Hier wird sie zu einer der legendärsten Schauspielerinnen ihrer Zeit, und spielt - trotz fortschreitender Erblindung - mit großer Disziplin bis ins hohe Alter.

Eine "Mutter Courage" ist die Neff nicht nur auf dem Theater, sie rettete der Jüdin Lilli Wolff das Leben. Ungeachtet der eigenen Gefährdung versteckte sie ihre Freundin jahrelang als U-Boot in ihrer Wohnung, von 1941 bis zur Kapitulation 1945, und brachte sie, als Lilli lebensbedrohlich erkrankte, unter falschem Namen in eine Klinik, ermöglichte so die rettende Operation.

Am 27. Juli 1986 ist Dorothea Neff in Wien gestorben.

Mit: Claudia Sabitzer, Nanette Waidmann, Andrea Eckert, Martina Stilp (siehe Bild, v.l.n.r.).

Termine: 25., 28. Oktober jeweils 19.30 Uhr / 21. Oktober um 19.00 Uhr

Link: Volkstheater, Neustiftgasse1, 1070 Wien

Foto: Gabriela Brandenstein

Emanzen, Ikonen und andere Frauen

Bis 28. Oktober ist im Wiener Stadt- und Landesarchiv die Ausstellung zum Ersten Wiener Demokratischen Frauenverein "Emanzen, Ikonen und andere Frauen" zu besichtigen.

Im Zuge der revolutionären Bewegung im Jahr 1848 wurde am 28. August 1848 der gegründet. Sein Ziel war die Gleichberechtigung der Frauen und deren Zugang zu Bildung. Da sich der Verein der demokratischen Bewegung verschrieben hatte, wurde er nach der Niederschlagung der Revolution aufgelöst. Selbst zwanzig Jahre später war Frauen nur das Engagement in karitativen und Bildungsvereinen gestattet.

Die Ausstellung behandelt die Lebenswelten unterschiedlicher Frauen von der Revolution von 1848 bis in die 1990er Jahre.

Links: Mehr zum Frauenverein; Information zur Ausstellung, Anfahrtsweg und Öffnungszeiten

Foto: wien.at

Feste. Kämpfe.

"Den Frauen gleiches Recht!" forderten 10.000 Frauen und Männer am 19. März 1911, als sie über die Wiener Ringstraße marschierten. Das Frauenwahlrecht war die zentrale Forderung am ersten österreichischen Frauentag. Im März 2011 hat sich der Frauentag in Österreich zum 100. Mal gejährt.

Ereignissen wie dem Frauentag, die mit ziviler Courage, gewaltlosem Widerstand, partizipativer Demokratie und Geschlechtergerechtigkeit assoziiert werden, gebührt ein Platz im kollektiven Gedächtnis der Republik und nun auch im Frauenmuseum Hittisau, das die Ausstellung "Feste. Kämpfe." zeigt.

Fotos, Plakate, Transparente, Filmdokumente, Abzeichen und Zeitungsberichte dokumentieren anschaulich die sehr bewegte Geschichte des Frauentags in O¨sterreich. Das Konzept ist in drei Themeninseln gegliedert: "Gleichheit" widmet sich den verschiedenen Ursprungsgeschichten des Frauentages sowie den sozialistischen Frauentagen zwischen 1911 und 1933; "Frieden" befasst sich mit der inhaltlichen Konzentration der Frauentage auf den Topos Frieden; "Ko¨rper" behandelt das Aufkommen der 2. Frauenbewegung ab den 1970er-Jahren und autonomen Frauengruppen.

Ergänzt wird die Ausstellung durch zahlreiche Objekte zur Geschichte des Frauentags und der Frauenorganisationen in Vorarlberg. Darüber hinaus hat das Bregenzerwaldarchiv im Auftrag des Frauenmuseums Frauenorganisationen und Frauenpolitik im Bregenzerwald unter die Lupe genommen.

Zu sehen bis 11. März 2012. O¨ffentliche Fu¨hrungen: 8. Dezember, 11 Uhr / 12. Februar, 17 Uhr / 8. Ma¨rz, 17 Uhr.

Link: Frauenmuseum, Platz 501, 6952 Hittisau
Do 15-20 Uhr, Fr 14-17 Uhr, Sa und So 10-12 und 14-17 Uhr

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

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Fotos: Vorarlberger Landesarchiv/Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung