Wien - SPÖ-Justizsprecher Hannes Jarolim und die Grüne Verfassungssprecherin Daniela Musiol stellen das Konkordat in Frage. Grund dafür sei "die bevorzugte Rolle" der katholischen Kirche bei der Strafverfolgung, erläuterte Jarolim. Konkret stößt er sich daran, dass die Behörden in Missbrauchsfällen gegen Vertreter der katholischen Kirche nicht so vorgehen können, wie bei anderen Bürgern. Das sei nicht verständlich und das habe er auch bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen der "Langen Nacht des Missbrauchs" so vertreten.

"Verunmöglichung" der Strafverfolgung

Jarolim betonte, dass er für eine strikte Trennung von Staat und Kirche eintrete. Das sei aber seine "persönliche Meinung" und nicht die Meinung der Partei, sagte der SPÖ-Justizsprecher.

Musiol tritt für eine Kündigung des Konkordats ein. Dies sei ihre persönliche Meinung, erklärte auch sie. Durch das Konkordat und seine Umsetzung sei die "klare Trennung von Kirche und Staat nicht gegeben", verwies Musiol etwa auf Kreuze in Schulen, Religionsunterricht in öffentlichen Schulen, bei dem man keinen Einfluss auf den Inhalt habe und die "Verunmöglichung" von Strafverfolgung von Kirchenvertretern. Innerhalb der Grünen gebe es welche, die ebenfalls dieser Meinung seien und welche, die einer anderen Meinung seien. Die Abgeordnete spricht sich für eine öffentliche Diskussion des Themas aus. (APA)