Rom - Der britische Stararchitekt David Chipperfield
ist an die Spitze der Architekturbiennale in Venedig berufen worden, meldete das Organisationskomitee des Festivals. Chipperfield, zuletzt durch die Auszeichnungen für den Wiederaufbau des Neuen Museums auf
der Berliner Museumsinsel und auch durch sein "Weltstadthaus" für die Textilkette Peek
& Cloppenburg in der Wiener Kärntner Straße im Gespräch, löst die japanische Architektin Kazuyo Sejima als Kurator der
internationalen Ausstellung ab. Die Architekturbiennale beginnt am
29. August 2012 und läuft bis zum 25. November.
Filmfestival: Barbera will Neupositionierung
Alberto Barbera, Leiter des Filmmuseums von Turin, wird neuer Direktor des Filmfestivals von Venedig. Der 61-Jährige wurde von der Biennale-Stiftung zum Nachfolger von Marco Müller ernannt, dessen Amtszeit ausgelaufen ist. Barbera, der bereits zwischen 1998 und 2001 Leiter des Filmfestivals von Venedig war, wird weiterhin das Filmmuseum in Turin führen.
Müller, ein gebürtiger Römer Schweizer Abstammung und ehemaliger Leiter der Filmfestspiele in Locarno und Rotterdam, war seit 2004 Direktor des Filmfestivals von Venedig. "Müller hat eine großartige Arbeit geleistet, die letzten Ausgaben des Filmfestivals waren von höchstem Niveau. Man muss aber das Festival auf internationaler Ebene neu positionieren und in neue permanente Projekte investieren", so Barbera im Interview mit der römischen Tageszeitung "La Repubblica" am Mittwoch: "Venedig darf nicht nur ein Schaufenster sein, sondern muss sich wie Cannes bewegen. Die Krise belastet uns alle. Heute ist es schwierig, die Strategien der größten Filmgesellschaften zu ändern. Die Filmfestivals sind nicht mehr ausschlaggebend. Man muss die Filmindustrie überzeugen, sie nicht zu meiden".
Müller ist jetzt als neuer Direktor des römischen Filmfests anstelle von Gianluigi Rondi im Gespräch. Müller, ein promovierter Anthropologe, der eine erfolgreiche Karriere als Filmkritiker und -historiker absolviert hat, ist Autor mehrerer Dokumentationen über die Geschichte des Kinos für die öffentlich rechtliche TV-Anstalt RAI und für das Schweizer Fernsehen. In den vergangenen Jahren arbeitete er an der Organisation mehrerer europäischer Filmfestivals.
Baratta bleibt Präsident
Das Mandat von Biennale-Präsident Paolo Baratta, dessen Amtszeit Ende 2011 ausläuft, wird verlängert, berichtete der neue italienische Kulturminister Lorenzo Ornaghi Mitte Dezember. Der seit 2008 amtierende Baratta habe als Biennale-Präsident Positives geleistet und solle seine Arbeit fortsetzen, sagte Ornaghi. Baratta dankte in einer Presseaussendung dem Kulturminister für das Vertrauen.
Im November hatte der zurückgetretene Kulturminister der im November gestürzten Regierung Berlusconi, Giancarlo Galan, auf die Kandidatur des Werbeunternehmers Giulio Malgara zum neuen Präsident der Venediger Biennale verzichten müssen. Der 73-jährige Malgara, der als Vertrauensmann des ehemaligen italienischen Premiers Silvio Berlusconis galt, war von Galan zum Nachfolger Barattas designiert worden. Die Kandidatur war jedoch von der Kulturkommission der Abgeordnetenkammer abgelehnt worden.
Der 72-jährige Mailänder Kulturmanager und ehemalige Minister Baratta hatte bereits von 1998 bis 2002 die Biennale geleitet. Er genießt großes Ansehen in Venedig, nicht zuletzt auch, weil er während seiner ersten Amtszeit das alte Arsenale erfolgreich für den Ausstellungsbetrieb erschlossen hatte.
Venedig führt ein "Kunst-Vaporetto" ein
Ab 25. April 2012 wird eine neue Fährboot-Linie eingerichtet, die Touristen zu den wichtigsten Kulturstätten Venedigs führen soll, kündigte Bürgermeister Giorgio Orsoni bei einer Pressekonferenz am Mittwoch an: "Ziel der Initiative, ist Kunsttourismus in der Stadt zu fördern". Die Fähren werden vom Bahnhof Santa Lucia zur Insel San Giorgio Maggiore entlang des Canal Grande fahren und acht Mal halten. Die Vaporetti für insgesamt 60 Personen werden täglich von 9.00 bis 20.00 Uhr jede halbe Stunde abfahren. Während der Biennale-Ausstellung wird die Fähre auch am Arsenale und bei den Giardini halten. Die Karten sind sowohl an Bord als auch zu einem reduzierten Preis online unter veniceconnected.com zu erhalten. Mit dem Ticket bekommen Touristen einen Stadtplans sowie Coupons für Begünstigungen beim Erwerb von Eintrittskarten für Museen. (APA)