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Aus für die Fußgängerzone: Die Gardegasse darf wieder von Autos befahren werden.

Foto: AP/Miguel Villagran

Das Projekt "Fußgängerzone Gardegasse" im siebten Wiener Gemeindebezirk ist am Widerstand vieler AnrainerInnen gescheitert. Das nur 93 Meter lange Stück Fußgängerzone war ein Ergebnis einer Projektgruppe der Agenda 21 und in den vergangenen Monaten Konfliktpotenzial im Bezirk. Ziel war eine Verkehrsberuhigung rund um das Grätzel im unteren Spittelberg. Um die Auswirkungen evaluieren zu können, wurde nach einem Beschluss der Bezirksvertretung ein Probetrieb beschlossen, an deren Ende nun die AnrainerInnenbefragung stand. Das Ergebnis: Eine Mehrheit sprach sich dagegen aus.

Im unmittelbar betroffenen Bereich stimmten 61,9 Prozent der AnrainerInnen gegen eine Fußgängerzone, im mittelbar betroffenen Bereich 85,2 Prozent, teilte die Bezirksvorstehung Wien-Neubau am Donnerstag mit.

Beteiligung von fast 50 Prozent

"Ich freue mich über die Beteiligung an der Befragung von nahezu 50 Prozent, weil es bedeutet, dass vom Recht der Mitbestimmung in Neubau intensiv Gebrauch gemacht wird", sagte Bezirksvorsteher Thomas Blimlinger in einer Reaktion. Er respektiere das Ergebnis und es würden nun die nötigen Schritte eingeleitet werden, um die Fußgängerzone wieder aufzulösen.

Politische Reaktionen

"Diese Abstimmung ist ein Sieg für die engagierten Anrainerinnen und Anrainer sowie für die Demokratie, denn die Beteiligung mit rund 50 Prozent ist ausgesprochen hoch", meinte auch Bezirksvorsteher-Stellvertreter Rainer Husty. Der ÖVP-Klubobmann von Neubau, Daniel Sverak, zeigte sich überzeugt, dass man selbst in einem als grün geltenden Bezirk genug von sinnlosen Verkehrsexperimenten habe. "Ich sehe es weiterhin als meine Aufgabe, den BewohnerInnen zu ermöglichen, den Bezirk mitzugestalten. Auch wenn das einiges an Konfliktpotential in sich birgt", sagte hingegen Blimlinger.  (Julia Schilly, derStandard.at, 6. Oktober 2011)