Standard: Sind Sie überrascht, dass Marcel Koller der neue Teamchef ist?

Fuchs: Ja. ich habe nicht damit gerechnet. Es ist aber eine sehr gute Entscheidung, eine Supersache.

Standard: Sie haben unter Koller bei Bochum gespielt. Wie tickt er?

Fuchs: Er ist ein sehr besonnener Mensch, geht auf die Spieler zu, ist ehrlich. Er hat die richtige Einstellung zur Arbeit. Er lebt den Fußball, er ist ehrgeizig, legt großen Wert auf Taktik, auf die Analyse. Und mit den Jungen kann er gut umgehen, Koller hat etwas von einer Vaterfigur. Das kann unsere Nationalmannschaft weiterbringen, er kann und wird uns Beine machen. Er hat überall, wo er gearbeitet hat, die Vorgaben erfüllt.

Standard: Hat sich ÖFB-Präsident Leo Windtner bei Ihnen über Koller erkundigt?

Fuchs: Nein, das ist aber logisch. Es ist nicht die Aufgabe eines Spielers, Trainer auszusuchen.

Standard: Wären Sie ÖFB-Präsident, hätten Sie Koller engagiert?

Fuchs: Ich bin Gott sei Dank nicht ÖFB-Präsident.

Standard: Koller war zwei Jahre lang ohne Job? Warum?

Fuchs: Keine Ahnung.

Standard: Bei Bochum wurde Koller im September 2009 nach einigen Niederlagen gefeuert. Wissen Sie etwas Genaueres über die Hintergründe?

Fuchs: Nein, so ist eben das Geschäft. Ich behaupte, dass wir mit Koller nicht abgestiegen wären.

Standard: Wie lautet Kollers Fußball-Philosophie?

Fuchs: Da muss man ihn selbst fragen. Aber er schätzt eine attraktive, offensive Spielweise.

Standard: Schafft das Team mit dem Schweizer die Qualifikation für die WM 2014 in Brasilien?

Fuchs: Es liegt ja nicht nur an ihm. Es hängt schon sehr von uns Spielern ab, ob wir Fehler machen, gewinnen oder verlieren. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Man kann von Koller viel lernen. Ob es reicht, wird sich weisen. (Der Standard, Printausgabe 5.10. 2011)