Geld will Amazon beim Kindle Fire vor allem mit dem Verkauf von Musik, Videos, Büchern und Apps machen.

Grafik: Amazon

Für die Präsentation seines Android-basierten Tablets hatte sich Amazon bis zuletzt einen echten "Knaller" vorbehalten. Das Kindle Fire soll um 199 US-Dollar erhältlich sein, und ist damit erheblich günstiger als die gesamte vergleichbare Konkurrenz.

Gestützt

Angesichts der trotzdem recht aktuellen Hardwareausstattung waren schnell Spekulationen aufgekommen, dass Amazon den Preis des Tablets subventioniert, ähnlich wie es etwa bei Spielekonsolen häufig der Fall ist. Eine aktuelle Studie von iSuppli scheint dies nun zu bestätigen, demnach liegen alleine die reinen Hardwarekosten bereits über dem Listenpreis.

Kosten

So veranschlagt iSuppli alleine für die Komponenten und deren Zusammenbau in Summe rund 210 US-Dollar, Vertrieb, Werbung, Entwicklung und ähnliche Faktoren sind dabei noch nicht einmal eingerechnet. Alleine das 7-Zoll IPS-Display mit einer Auflösung von 1024x600 Pixel soll mit 87 US-Dollar zu Buche schlagen.

Einnahmequellen

Amazon hofft hier also offenbar auf eine Querfinanzierung, immerhin ist das Tablet ganz auf den Konsum der diversen Services des Herstellers ausgelegt. Nicht nur beim Kauf von Filmen, Musik und Videos, auch bei Spielen und Anwendungen verdient Amazon mit. Immerhin befindet sich auf dem Kindle Fire zwar eine Anbindung an den Amazon-eigenen Android App Store, der offizielle Android Market bleibt dem Unternehmen mit seiner Android-Abspaltung allerdings verwehrt.

Schätzungen

Einschränkend sei erwähnt, dass es sich bei den von iSuppli ermittelten Werten derzeit um Schätzungen handelt, da die Hardware ja offiziell noch gar nicht erhältlich ist. Am Umstand, dass der Kindle Fire quersubventioniert wird, wird aber wohl auch eine eingehendere Analyse kaum etwas ändern.  Ein unter diesem Blickpunkt besonders interessantes Detail am Rande: Bislang betont Amazon, dass man dem Aufspielen von alternativer Firmware keine großen Hürden in den Weg stellen wird.  Damit könnte sich das Fire auch als beliebtes - und vor allem kostengünstiges - Gerät in der Android-Modding-Community etablieren - selbst wenn der Hersteller mit entsprechend geknackten Geräten wohl in vielen Fällen einen Verlust machen wird. (apo, derStandard.at, 03.10.11)