Madrid - Die Zeichen für ein möglich bevorstehendes Ende des bewaffneten Kampfes für ein unabhängiges Baskenland vermehren sich. Die zum politischen Umfeld der Untergrundorganisation ETA gehörende Gruppe Ekin (baskisch: "Handeln") kündigte am Samstag ihre Auflösung an. Regierungssprecher José Blanco wertete die Ankündigung als einen "bedeutenden Schritt in Richtung Ende der ETA."

Namentlich nicht genannte führende Mitglieder der 2007 verbotenen Gruppe sagten der baskischen Zeitung "Gara" (baskisch: "Wir sind"), die Auflösung sei das Resultat "einer sehr tiefgreifenden Debatte, die bereits im Frühling begonnen hatte." Sie riefen die Ekin-Mitglieder auf, sich in die neue Strategie der linkspolitischen baskischen Unabhängigkeitsbewegung einzugliedern.

Nach spanischen Geheimdienstinformationen hatte ETA bereits vor mehreren Monaten die Auflösung der Gruppe beschlossen. Sie war 1999 mit dem Ziel gegründet worden, die ETA-Richtlinien an die linken separatistischen Parteien weiterzuleiten und das finanzielle Umfeld der bewaffneten Organisation zu kontrollieren.

Bei ihrer jüngsten Operation gegen Ekin hatten die spanischen Sicherheitskräften der Gruppe im September vergangenen Jahres mit der Festnahme von neun führenden Mitgliedern einen entscheidenden Schlag versetzt. Wenige Tage zuvor hatte ETA ("Baskenland und Freiheit") einen Waffenstillstand angekündigt, den sie bis heute eingehalten hat.

Ein weiteres Zeichen für den Zerfall der Untergrundorganisation war eine in der vergangenen Woche veröffentlichte Erklärung von mehr als 700 inhaftierten ETA-Mitgliedern, in der diese die bewaffnete Gruppe zum völligen Verzicht auf Gewalt aufforderten. (APA)