Eindeutige Identifizierung der Internetnutzer über die individuelle Signatur.

Foto: Nato, CCDCOE

Eine Abteilung des Cyberwar Center der NATO will der Anonymität der Internetnutzer ein Ende bereiten und damit Hackern und cyberkriminellen Spionen einen Riegel vorschieben. Funktionieren soll das mithilfe einer Signatur, die an jeden User individuell angepasst werden soll.

"Schon zu Friedenszeiten infiltrieren"

Die Anonymität im Internet behindere Ermittlungen beim Aufspüren Straffälliger, erklärte die Rechtsberaterin des "Cooperative Cyber Defense Center of Excellence" (CCDCOE) am Standort Tallinn, Katharina Ziolkowski, gegenüber dem Nachrichtenmagazin Focus. Gleichzeitig sollen, betonte CCDCOE-Informatiker Christian Czosseck an dieser Stelle, "Netzwerke fremder Staaten und potenzieller Gegner schon in Friedenszeiten zu infiltrieren und Hintertüren eingebaut werden, um später logische Bomben platzieren zu können". Auf IT-Attacken würde man aber nicht mit einem Gegenangriff reagieren.

Bewertung von Angriffen

Im Rahmen eines strategischen Konzeptentwurfs des Nato-Generalsekretärs Anders Fogh Rasmussen wurde entschieden, dass IT-Angriffe von der Nato als Bündnisfälle bewertet und dann vom Militärbündnis bearbeitet werden. Demnach wird ein bewaffneter Angriff auf ein Mitgliedsland als eine Attacke auf das ganze Bündnis gewertet. Erst einmal - und zwar nach dem Angriff in New York am 11. September 2001 - hat die Nato den kollektiven Verteidigungsfall ausgerufen. (ez, derStandard.at, 30.09.2011)