Bild nicht mehr verfügbar.

Start-Stopp ist nicht immer von Vorteil.

Foto: AP Photo/Axel Heimken

Immer öfter kommt es vor, dass ein Auto ohne jegliches Motorgeräusch an der Ampel wartet, bis es Grün wird. Es hat eine Start-Stopp-Automatik eingebaut. Viele fragen sich, ob nicht das neuerliche Starten mehr Energie benötigt als ein durchlaufender Motor. Im genormten Testzyklus bringt das Abstellen des Motors im Stillstand bis zu acht Prozent Verbrauchsvorteil. Verglichen mit anderen möglichen Maßnahmen zum Spritsparen ist das sehr viel.

Das ist wohl auch der Hauptgrund, warum kaum ein neues Auto ohne Start-Stopp-Automatik präsentiert wird. Dadurch schaffen es die Autohersteller relativ billig, einen deutlich hübscheren CO2-Wert zu erzielen.

In der rauen Wirklichkeit ist der Vorteil dieser Einrichtung sehr oft viel geringer, nämlich dann, wenn man wenig in der Stadt und viel Langstrecke fährt. Wer hingegen viel im Stop-and-go-Verkehr fährt, muss sich oft damit ärgern. Da die meisten dieser Systeme nachträglich adaptiert wurden, sondern sie ein hässliches Startgeräusch ab, besonders grimmig klingt das oft in Kombination mit Dieselmotoren. Die Lösung ist im Detail oft ziemlich hingeschustert. Im Grunde genügt ja ein kräftiger Starter, gepaart mit einer etwas stärkeren Batterie, um die erhöhten Anforderungen an Lebensdauer und Zyklenfestigkeit zu erfüllen.

Etwas besser klingt das dann in der Luxusklasse, etwa bei Porsche oder Mercedes, wo ein zusätzlicher massiver Eingriff in die Motorsteuerung das geschmeidige Anspringen des Motors gewährleistet.

Die Zukunft gehört allerdings Systemen mit Starter-Generator, der es ermöglicht, völlig unauffällig zwischen Stillstand, Elektro- und Verbrennungsmotorbetrieb zu wechseln. Das gibt es übrigens eh schon lange auf unseren Straßen, Stichwort Hyrid-Toyotas. (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Automobil/30.09.2011)