Warschau - Auf dem Grundstück eines 90-jährigen Mannes hat die polnische Polizei mehr als 200 vermisste Kunstwerke entdeckt, darunter Bilder aus der italienischen Renaissance. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann in den 60er Jahren bei Bauarbeiten auf die vergrabenen Kunstschätze stieß. Anschließend habe er auf seinem Grundstück in Stettin (Szczecin) einen Bunker für die Bilder und Skulpturen errichtet, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Auf die Spur kamen die Ermittler dem Mann durch einen Hinweis seiner Ehefrau.

Die Kunstwerke wurden unter feuchten und staubigen Bedingungen gelagert und sind in schlechtem Zustand. Sie wurden ins Museum gebracht, wo sie von polnischen und Italienischen Spezialisten untersucht werden sollen. Das einzige bisher identifizierte Werk ist eine Radierung des polnischen Künstlers Jozef Czajkowski von 1903, die während des Zweiten Weltkriegs aus einem Museum in Kattowitz (Katowice) verschwand. Polen fahndet noch immer nach zahlreichen Kunstwerken, die während des Zweiten Weltkriegs von den Nationalsozialisten aus Museen erbeutet wurden. (APA)